Pepi Prohaska ist ein junger Mann mit viel Phantasie und nicht weniger Chuzpe. Eines Tages fällt ihm ein, dass Gott etwas mit ihm vorhat. Vorerst zieht er sich an die Wiener Peripherie zurück. Später wird er Jünger und Jüngerinnen um sich sammeln, Politikern vom Widerspruchsgeist inspirierte Briefe schreiben und schließlich auf geheimnisvolle Weise verschwinden. Sein Biograf Engelbert, der mit ihm die Schulbank gedrückt hat, beschreibt diese Karriere mit einer Mischung aus Faszination und frommem Schreck. Auf manchmal komische, manchmal fatale Weise kreuzen sich die Wege der beiden. In der Konstellation zwischen dem zurückhaltenden Freund und dem provokanten Helden besteht einer der feinsten Reize dieses Buchs. Ein großer Schelmenroman, voll von Eulenspiegelei und heiligem Zorn. .
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Als "Kunststück" wertet Rezensent Karl-Markus Gauss die zugleich apologetische und kritische Haltung des Romans gegenüber dem Helden Pepi. Mit "erzählerischem Raffinement" werde aus der Perspektive des Schulfreundes Engelbert erzählt, der die Lebensgeschichte Pepis aus hinterlassenen Schriften und eigener Erinnerung rekonstruiert. Dabei hielten sich Neid und Bewunderung herrlich die Waage. Das Resultat nennt der Rezensent einen Schelmenroman, der über die Außenseiterfigur Pepi zugleich das Wien der sechziger und siebziger Jahre porträtiert. Peter Henisch mit seinen zwanzig Romanen, holt der Rezensent ein wenig weiter aus, würde leider nicht als der doch eigentlich "getreueste Chronist" Österreichs angesehen, der er eigentlich ist. Auch "Pepi Prohaska Prophet", 1986 zum ersten Mal erschienen, sei eines dieser Kunststücke mit auto-ironischen Qualitäten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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