Sowohl die Literatur der Neuen Sachlichkeit, die sich in der Zeit der Weimarer Republik konstituierte, als auch die seit Ende der sechziger Jahre als Pop-Literatur bekannte Strömung ist seit ihrer jeweiligen Entstehung massiver Kritik ausgesetzt.
Technik-, Zerstreuungs- und Massenkult sowie eine affirmative, den Faschismus fördernde Tendenz werden der Neuen Sachlichkeit - ähnliches ebenso der Pop-Literatur - vorgeworfen. Viele Kritikpunkte werden dabei aufgrund einer ähnlichen Programmatik und Ästhetik an beide Bewegungen gerichtet.
So wird u.a. der Habitus der in den jeweiligen Romanen auftretenden Protagonisten kontrovers diskutiert: Sowohl der kalten Persona der neusachlichen Literatur als auch dem arroganten Pop-Enzyklopädisten der Pop-Literatur wird eine eklatante Gefühlskälte vorgeworfen. Es wird sogar der Boykott des Gefühls unterstellt.
Dass das klassische romantische Liebesideal weder in der Literatur der einen noch in der der anderen proklamiert wird, ist tatsächlich augenscheinlich und soll auch gar nicht zur Debatte stehen. Dass aber die Liebe trotz Versachlichung und Entsentimentalisierung nach wie vor thematisiert wird, soll anhand der ausgewählten Romanbeispiele Gilgi - Eine von uns (1931) von Irmgard Keun, Soloalbum (1998) von Benjamin von Stuckrad-Barre und Busfahrt mit Kuhn (2004) von Tamara Bach gezeigt werden.
Allerdings stellt sich die Frage, ob man auch in den Romanen der Neuen Sachlichkeit und der Pop-Literatur, deren Wirklichkeit sich schließlich an einer modernen und sich zunehmend medialisierenden Wirklichkeit orientiert, Perfect lovers findet - nur eben nicht im Sinne eines der Romantik entsprechenden Ideals; oder ob der Liebe durch die Topoi der Kälte jegliche Basis entzogen wird und sich somit nur noch two alien bodies gegenüber stehen, die eine rein sachliche, körperbezogene Sexualität einem tieferen Gefühl vorziehen.
Weiterhin soll der Konstruktion von Identität - inmitten der Allgegenwärtigkeit von Medien und Massenkultur- und der Funktion von Musik im literarischen Text nachgegangen werden. Überdies wird zu untersuchen sein, inwieweit sich Parallelen zwischen der Literatur der Neuen Sachlichkeit und jener des Pop finden lassen, und ob man gar bei der Pop-Literatur von einer Neuauflage der Neuen Sachlichkeit sprechen kann.
Dieser Vergleich soll nicht nur literaturhistorisch erfolgen, sondern auch in den verschiedenen Teilen dieser Arbeit fortgeführt werden. Die Untersuchung wird sich daher sowohl auf die Identitätsentwicklung der Protagonisten und den Einfluss von Medien und Gesellschaft auf deren Entwicklung als auch auf die Darstellung von Liebe und der Funktion der vielfältig auftretenden Musikbezüge konzentrieren.
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Technik-, Zerstreuungs- und Massenkult sowie eine affirmative, den Faschismus fördernde Tendenz werden der Neuen Sachlichkeit - ähnliches ebenso der Pop-Literatur - vorgeworfen. Viele Kritikpunkte werden dabei aufgrund einer ähnlichen Programmatik und Ästhetik an beide Bewegungen gerichtet.
So wird u.a. der Habitus der in den jeweiligen Romanen auftretenden Protagonisten kontrovers diskutiert: Sowohl der kalten Persona der neusachlichen Literatur als auch dem arroganten Pop-Enzyklopädisten der Pop-Literatur wird eine eklatante Gefühlskälte vorgeworfen. Es wird sogar der Boykott des Gefühls unterstellt.
Dass das klassische romantische Liebesideal weder in der Literatur der einen noch in der der anderen proklamiert wird, ist tatsächlich augenscheinlich und soll auch gar nicht zur Debatte stehen. Dass aber die Liebe trotz Versachlichung und Entsentimentalisierung nach wie vor thematisiert wird, soll anhand der ausgewählten Romanbeispiele Gilgi - Eine von uns (1931) von Irmgard Keun, Soloalbum (1998) von Benjamin von Stuckrad-Barre und Busfahrt mit Kuhn (2004) von Tamara Bach gezeigt werden.
Allerdings stellt sich die Frage, ob man auch in den Romanen der Neuen Sachlichkeit und der Pop-Literatur, deren Wirklichkeit sich schließlich an einer modernen und sich zunehmend medialisierenden Wirklichkeit orientiert, Perfect lovers findet - nur eben nicht im Sinne eines der Romantik entsprechenden Ideals; oder ob der Liebe durch die Topoi der Kälte jegliche Basis entzogen wird und sich somit nur noch two alien bodies gegenüber stehen, die eine rein sachliche, körperbezogene Sexualität einem tieferen Gefühl vorziehen.
Weiterhin soll der Konstruktion von Identität - inmitten der Allgegenwärtigkeit von Medien und Massenkultur- und der Funktion von Musik im literarischen Text nachgegangen werden. Überdies wird zu untersuchen sein, inwieweit sich Parallelen zwischen der Literatur der Neuen Sachlichkeit und jener des Pop finden lassen, und ob man gar bei der Pop-Literatur von einer Neuauflage der Neuen Sachlichkeit sprechen kann.
Dieser Vergleich soll nicht nur literaturhistorisch erfolgen, sondern auch in den verschiedenen Teilen dieser Arbeit fortgeführt werden. Die Untersuchung wird sich daher sowohl auf die Identitätsentwicklung der Protagonisten und den Einfluss von Medien und Gesellschaft auf deren Entwicklung als auch auf die Darstellung von Liebe und der Funktion der vielfältig auftretenden Musikbezüge konzentrieren.
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