Periimplantäre Erkrankungen sind ein ernsthaftes Problem, das die heutige Zahnmedizin plagt, sowohl in Bezug auf die Therapie als auch auf die Epidemiologie. Mit der Ausweitung der implantologischen Praxis und der steigenden Zahl der jährlich gesetzten Implantate hat die Häufigkeit periimplantärer Erkrankungen stark zugenommen. Ihre klinischen Erscheinungsformen sind - in Ermangelung einer weltweit etablierten Klassifizierung - die periimplantäre Mukositis und die Periimplantitis, die Gegenstücke zur Gingivitis bzw. Parodontitis.Es bestehen jedoch nach wie vor viele Zweifel an den Merkmalen dieser Erkrankungen. Offizielle Diagnosekriterien, die von der zahnmedizinischen Fachwelt weltweit anerkannt werden, wurden bisher nicht eingeführt. Die neuesten Studien, die metagenomische Methoden verwenden, lassen Zweifel an der Annahme der mikrobiellen Gleichwertigkeit von parodontalen und periimplantären Spalten aufkommen. Die Forschung zu den meisten Merkmalen der periimplantären Erkrankung befindet sich noch in einem frühen Stadium; außerdem gibt es keine allgemein anerkannte Behandlung für sie. Auch wenn die bisher gesammelten Erkenntnisse begrenzt sind, müssen wir den aktuellen Stand der Wissenschaft zu diesem Thema kennen, um diese Krankheit besser zu verstehen und letztlich zu verhindern.