Ein vergnüglicher Gartenkrimi
Die „Perle vom Wienerwald“ ist, wie ich seit Neuestem weiß, eine historische Kletterrose. Sie wird zwei bis zweieinhalb Meter hoch und ist ein Sommerblüher, sie ist ein wunderschöner Traum mit einer karminrosa, gefüllten und duftenden Blüte in ihrem inneren
Bereich, die Blütenblätter außen sind eher in einem zarten nelkenrosa gehalten. Und ja, so wird sie im…mehrEin vergnüglicher Gartenkrimi
Die „Perle vom Wienerwald“ ist, wie ich seit Neuestem weiß, eine historische Kletterrose. Sie wird zwei bis zweieinhalb Meter hoch und ist ein Sommerblüher, sie ist ein wunderschöner Traum mit einer karminrosa, gefüllten und duftenden Blüte in ihrem inneren Bereich, die Blütenblätter außen sind eher in einem zarten nelkenrosa gehalten. Und ja, so wird sie im sehr vergnüglichen Gartenkrimi aus der Feder von Barbara Smrzka beschrieben. Sowohl Buchtitel als auch das bezaubernde Coverbild haben mich sofort für diese wunderschöne „Perle“ eingenommen.
Ein allseits beliebter Gartenbuch-Autor wird von Toni, der Chefin einer Gärtnerei Schubert, schwer verletzt aufgefunden. Einige seltsame Details am Auffindeort sind ihr im Gedächtnis geblieben, jetzt jedoch ist Eile geboten, Gerd Dehmann, wie der Verletzte heißt, muss mit der Rettung schnellstmöglich ins KH. Den nächsten Tag überlebt er nicht – war es ein Unfall oder hat hier einer nachgeholfen?
Neben den kriminalistischen Elementen, die geradezu zum Mitraten einladen, duftet es gefühlt an allen Ecken und Enden. Alle sind sie aufs Trefflichste beschrieben wie etwa Lavendel und Rittersporn neben all den Gräsern und Magnolien, den Farnen und Astilben und wie sie alle heißen mögen, umrahmt von den Kletter-, Strauch- und Hochstammrosen, schon allein diese Eindrücke sind überwältigend. Und doch gilt es in erster Linie den Täter zu überführen. Als Rosenpfarrer hat Gerd sehr erfolgreich Gartenratgeber inklusive Lebensratgeber geschrieben, sein Erbe beinhaltet neben dem weitläufigen Anwesen auch sein geliebtes Salettl und die lukrativen Tantiemen aus seinen Veröffentlichungen.
In den Vor- und auch in den Nachbemerkungen sind neben Pflanzenporträts auch kurze Infos zur Malerei abgedruckt und bevor das Ganze losgeht, werden Wienerinnen, Wiener und andere Leut´ vorgestellt. So bin ich bestens gerüstet, um mein Hauptaugenmerk auf den verzwickten Fall und die Aufklärung dessen zu richten…
…und die hat es in sich. Verdächtige gibt es so einige, sowohl in der Familie der Gärtnerei Schubert als auch außerhalb. Natürlich werden die Begünstigten genauer unter die Lupe genommen, auch bei so manch zwielichtiger Gestalt in der näheren Umgebung sind Zweifel ob ihrer Unschuld angebracht.
Mit Witz und Charme und dem sprichwörtlichen Wiener Schmäh treiben nicht nur Beppo Schreckenfuchs und Ingrid Wolf von der Wiener Kriminalpolizei die Ermittlungen voran und da der Herr Beppo mit einer von den Schuberts verehelicht und zudem auch Toni von Anfang an ins Geschehen involviert ist, bleibt es nicht aus, dass die Familie gehörig mitmischt.
Barbara Smrzka ist ein Funken sprühender, kurzweiliger Krimi gelungen mit sowohl sympathischen als auch authentischen Charakteren, an dessen Auflösung man lange zu knabbern hat, die aber schlussendlich in sich stimmig ist. Und auch das Zwischenmenschliche mit all seinen Facetten kommt nicht zu kurz, so wie das Leben eben ist. Ein lesenswerter sommerlicher Gartenkrimi, den ich gerne weiterempfehle.