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C'est en arrivant à Paris qu'elle rencontre Christophe Blain qui la fait rentrer à l'Atelier des Vosges, célèbre repère des grands noms de la bande dessinée d'aujourd'hui. Elle y croise David B. et lui raconte ses histoires de famille, d'ancetres émasculés, d'oncles suicidés, de coups de fouet, bref un certain quotidien de l'Iran contemporain. En entendant ces histoires, David B. lui demande ce qu'elle attend pour les raconter en bande dessinée... Dans ce premier épisode, Marjane retrace une partie de l'histoire de sa famille ainsi que ses dix premières années, jusqu'à la chute du régime du…mehr

Produktbeschreibung
C'est en arrivant à Paris qu'elle rencontre Christophe Blain qui la fait rentrer à l'Atelier des Vosges, célèbre repère des grands noms de la bande dessinée d'aujourd'hui. Elle y croise David B. et lui raconte ses histoires de famille, d'ancetres émasculés, d'oncles suicidés, de coups de fouet, bref un certain quotidien de l'Iran contemporain. En entendant ces histoires, David B. lui demande ce qu'elle attend pour les raconter en bande dessinée... Dans ce premier épisode, Marjane retrace une partie de l'histoire de sa famille ainsi que ses dix premières années, jusqu'à la chute du régime du Shah et le début de la guerre avec l'Irak. On lève beaucoup le poing dans cet album. On y apprend le matérialisme dialectique, on y jette des pierres. Pas vraiment pour de rire : on entend aussi les balles siffler, on assiste aux derniers jours des condamnés, aux pressions physiques (im)modérées, à l'exil et aux choix dramatiques qui plongeront l'Iran dans la nuit obscurantiste. C'est un livre politique, dramatique, qui a le mérite de parler sans détours d'une situation qui n'est le plus souvent qu'esquissée - au travers d'un cinéma qui s'exporte mais se garde bien d'aborder ces questions ou de médias occidentaux qui ne voient dans le Moyen-Orient qu'un ramassis de tribus incapables de s'entendre. C'est aussi le premier album de bande dessinée iranien et un acte courageux par lequel l'auteur s'interdit tout espoir de retourner un jour dans son pays.
Autorenporträt
Marjane Satrapi, Jg. 1969, ist in Teheran aufgewachsen. Als 14-Jährige wurde sie von ihren Eltern nach Wien geschickt, um vor dem repressiven Regime sicher zu sein. Nach einem Kunststudium in Straßburg zog sie 1994 nach Paris, wo sie begann, ihre Lebensgeschichte aufzuzeichnen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.03.2011

Süddeutsche Zeitung Bibliothek
Graphic Novels Band 2

Unkeusche
Bewegungen
„Persepolis“ von
Marjane Satrapi
Da hasten Verfolger mit Käppi und Schlagstock die Treppe hinauf. Einem Mann hinterher, der über die Dächer flieht, von Haus zu Haus springt, bis er fällt, fast meint man, ihn nach dem Mond greifen zu sehen, bevor er stürzt. Dieser Albtraum – ein Freund wird von Polizisten zu Tode gehetzt, weil er verbotenerweise zusammen mit Frauen auf einer Party war – wird von Marjane Satrapi als Abfolge von Scherenschnitten gezeichnet. Das rennende, ins Leere springende Männchen ist winzig und ohne Individualität, wie bei einem Piktogramm. Auf dem letzten Bild ist nur der Mond über dem Schacht zwischen zwei Häusern zu sehen. Und in diesem leeren, fast schon abstrakten Bild können sich Entsetzen und Sprachlosigkeit ausbreiten. Die Annäherung an etwas so Ungeheuerliches funktioniert nur aus der Distanz.
Art Spiegelman hatte es vorgemacht in seinem Holocaust-Comic „Maus“, wie man vom Unbeschreiblichen erzählen kann mit den Mitteln des Comics. Marjane Satrapi hat in „Persepolis“ ihre eigene Kindheit und Jugend im postrevolutionären Iran nach-erfunden, so grimmig komisch, herzergreifend und vor allem für Leser aus dem Westen erhellend, dass ihr 2000 bis 2003 erschienenes Buch ein internationaler Bestseller wurde und die immer noch anhaltende Erfolgsgeschichte der Graphic Novels begründete.
Schlicht, ja beinahe naiv wirken die Schwarz-Weiß-Zeichnungen der 1969 geborenen Exiliranerin, die mittlerweile in Paris lebt. Sie bilden einen reizvollen Kontrast zu den historischen Großereignissen, von denen Satrapi erzählt, Islamische Revolution und Iran-Irak-Krieg, vor allem aber geben sie das Befremden der jungen Marjane wieder, angesichts der Geschehnisse in ihrem Land. Je bizarrer oder grauenvoller es wurde, desto holzschnittartiger hat sie gezeichnet. Und das Ganze mit einem Witz versehen, der befreiend sein kann, aber auch unerbittlich. Dabei trägt der Tugendterror der Revolutionswächter die Satire schon in sich, wenn etwa Kunststudentinnen in der Anatomie-Klasse eine vollverschleierte Frau zeichnen sollen oder der (mittlerweile erwachsenen) Marjane das Rennen auf der Straße von Sittenwächtern verboten wird: „Wenn Sie rennen, macht Ihr Hinterteil Bewegungen . . . nun . . . unkeusche Bewegungen!“ Was Marjane zu dem Ausruf treibt: „Dann glotzt mir doch nicht auf den Arsch!“
Indem Schleierzwang und Märtyrerverehrung in eine Coming-of-age-Geschichte eingebettet werden, macht „Persepolis“ ein Land erlebbar, das als Schurkenstaat galt (und manchen immer noch gilt), dessen Alltag im Westen aber nahezu unbekannt ist. Und Marjane ist eine Heldin nach unserem Geschmack: eigensinnig und rebellisch, auch im europäischen Exil, in das sie 14-jährig geht, weil ihre Eltern um die Sicherheit des aufmüpfigen Mädchens fürchten. In Wien aber hält Marjanes entsetztes Staunen an, und Satrapis Schwarzweißmalerei wird zum Ausdruck einer unauflösbaren Fremdheit, zur Zeichensprache des Exils.
MARTINA KNOBEN
Marjane Satrapi Foto: dpa
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