Außereuropäische Kulturwissenschaften erheben gerne den Anspruch, Brücken zwischen Kulturen zu schlagen. Oder konstruieren Disziplinen wie die Iranistik im Prozess des kulturellen Übersetzens jene Kulturen, mit denen sie sich beschäftigen? Kann man die Orientalismusfalle umgehen? Das Werk der Dichterin Dilschod erlaubt eine Annäherung an die Frage "Was ist (und wozu) Iranistik?" aus einer ungewohnten Richtung: nicht aus der Mitte der persischen kulturellen Tradition, sondern von deren Rändern. Dilschod, um 1800 im heutigen Tadschikistan geboren, erlebte in ihrem über hundertjährigen Leben…mehr
Außereuropäische Kulturwissenschaften erheben gerne den Anspruch, Brücken zwischen Kulturen zu schlagen. Oder konstruieren Disziplinen wie die Iranistik im Prozess des kulturellen Übersetzens jene Kulturen, mit denen sie sich beschäftigen? Kann man die Orientalismusfalle umgehen? Das Werk der Dichterin Dilschod erlaubt eine Annäherung an die Frage "Was ist (und wozu) Iranistik?" aus einer ungewohnten Richtung: nicht aus der Mitte der persischen kulturellen Tradition, sondern von deren Rändern. Dilschod, um 1800 im heutigen Tadschikistan geboren, erlebte in ihrem über hundertjährigen Leben Vertreibung und russische Kolonisierung. Bis zu ihrem Tod um 1904 schuf sie ein ungewöhnliches poetisches Werk in persischer und türkischer Sprache. An die Ränder der Manuskripte ihrer Dichtung setzte sie autobiographische Prosaskizzen. Die spätere sowjetische und post-sowjetische Rezeption stellte ihr Werk in den Dienst der Schaffung von Nationalkulturen in Usbekistan und Tadschikistan. Leben, Werk und Rezeption der Dichterin werden von wechselnden sprachlichen, gesellschaftlichen und politischen Grenzen durchzogen. Sie werfen wichtige Fragen zu den Grenzen von kulturellen Traditionen und von Kulturwissenschaften auf.
Produktdetails
Produktdetails
Fakultätsvorträge der philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien Heft 006
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Autorenporträt
Dr. Florian Schwarz ist seit 1.1.2010 Direktor des Instituts für Iranistik am Zentrum Asienwissenschaften und Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Franz Römer ist seit 1978 Professor für Klassische Philologie an der Universität Wien und seit 1996 Dekan der Geisteswissenschaftlichen bzw. der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Zu seinen Interessensgebieten zählen neben der Geschichtsschreibung und der nachaugusteische Literatur auch die Überlieferungs- und Wirkungsgeschichte sowie die neulateinische Literatur.
Susanne Weigelin-Schwiedrzik, Professorin für Sinologie an der Universität Wien, Autorin zahlreicher Veröffentlichungen zur Geschichtsschreibung und zum historischen Denken in China seit dem Ende der Kaiserzeit. Susanne Weigelin-Schwiedrzik is Professor of Sinology at the University of Vienna, author of numerous publications on the historiography and historical thought in China since the end of the Imperial era.
Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen: www.buecher.de/agb
Impressum
www.buecher.de ist ein Internetauftritt der buecher.de internetstores GmbH
Geschäftsführung: Monica Sawhney | Roland Kölbl | Günter Hilger
Sitz der Gesellschaft: Batheyer Straße 115 - 117, 58099 Hagen
Postanschrift: Bürgermeister-Wegele-Str. 12, 86167 Augsburg
Amtsgericht Hagen HRB 13257
Steuernummer: 321/5800/1497
USt-IdNr: DE450055826