Zahlreiche ökonometrische Studien zur statistischen Eigenschaft der Zeitreihe "Arbeitslosigkeit" lassen keinen ernsthaften Zweifel zu: Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist persistent. Die Arbeitslosenquote kehrt nur nach einer sehr langen Übergangszeit zu einem "Ausgangspunkt" zurück. In dieser Arbeit wird versucht, einen umfassenden Überblick über die theoreti-schen und empirischen Arbeiten zur Begründung von Persistenz zu geben. Darüber hinaus wird unter Verwendung verschiedener ökonometrischer Ansätze ein Beitrag zur Debatte der Ursachen der persistenten Arbeitslosigkeit in Deutschland geleistet.
Um den hohen Grad der Persistenz der Arbeitslosigkeit in Deutschland erklären zu können, muß ein Zusammenspiel von makro- und mikroökonomischen Prozessen vorhanden sein. Die vorliegende Arbeit zeigt den Mechanismus auf: Nach einer in der Folge eines Schocks angestiegenen Arbeitslosigkeit wird durch insider-outsider-Mechanismen verhindert, daß die Arbeitslosenrate in kürzerer Frist wieder zumindest in die Nähe des Ausgangsniveaus gesenkt wird. Die auf dem neuen Niveau anhaltend hohe Arbeitslosigkeit bildet dann die Basis für ein Persistenz erzeugendes Verhalten auf mikroökonomischer Ebene.
Eine empirische Analyse der Wirkungen der institutionellen Ausgestaltung der Arbeitslosenversicherung lässt allerdings schließen, dass die Arbeitslosenversicherung kaum einen Beitrag zur Persistenz leistet. Zweifellos verlängert z.B. eine Ausdehnung der Bezugsberechtigung signifikant die individuelle Arbeitslosigkeitsdauer, jedoch dürfte die Gesamtwirkung der Arbeitslosenversicherung nicht ausreichen, um Persistenz hervorzurufen.
Ist das Verhältnis zwischen freien Stellen und Arbeitslosen relativ groß, führt dagegen der Auswahlprozeß der Arbeitsnachfrager zur Persistenz von Arbeitslosigkeit. Ein großer Anstieg der Arbeitslosigkeit wie z.B. infolge der Ölpreisschocks genügt, um diesen Auswahlprozeß in Gang zu setzen. Sind genügend Bewerber vorhanden, ranken die Arbeitsnachfrager die Be-werber. Die empirische Bestimmung und die relative Bedeutung der Variablen, nach denen gerankt wird, werden in Hazard-Raten Ansätzen nachvollzogen.
Um wirksame wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Verringerung der gesamtwirtschaftlichen Arbeitslosigkeit durchzuführen ist die Kenntnis dieser hergeleiteten Mechanismen unabdingbar. Gleichwohl müssen eher pessimistische Folgerungen gezogen werden: Die Ansatzpunkte für eine effektive Wirtschaftspolitik sind begrenzt. Bestimmte Charakteristiken wie eine bereits eingetretene langfristige individuelle Arbeitslosigkeitsdauer sind nicht mehr revidierbar. Qualifikationsmaßnahmen von Langzeitarbeitslosen und staatlich subventionierte Beschäftigungsmaßnahmen werden kaum Wirkung zeigen. Der Sockel der Arbeitslosigkeit, der sich durch Persistenz der Arbeitslosigkeit gebildet hat, ist Folge eines seit nunmehr 25 Jahren andauernden und wohl nicht mehr umkehrbaren Prozesses am Arbeitsmarkt.
Um den hohen Grad der Persistenz der Arbeitslosigkeit in Deutschland erklären zu können, muß ein Zusammenspiel von makro- und mikroökonomischen Prozessen vorhanden sein. Die vorliegende Arbeit zeigt den Mechanismus auf: Nach einer in der Folge eines Schocks angestiegenen Arbeitslosigkeit wird durch insider-outsider-Mechanismen verhindert, daß die Arbeitslosenrate in kürzerer Frist wieder zumindest in die Nähe des Ausgangsniveaus gesenkt wird. Die auf dem neuen Niveau anhaltend hohe Arbeitslosigkeit bildet dann die Basis für ein Persistenz erzeugendes Verhalten auf mikroökonomischer Ebene.
Eine empirische Analyse der Wirkungen der institutionellen Ausgestaltung der Arbeitslosenversicherung lässt allerdings schließen, dass die Arbeitslosenversicherung kaum einen Beitrag zur Persistenz leistet. Zweifellos verlängert z.B. eine Ausdehnung der Bezugsberechtigung signifikant die individuelle Arbeitslosigkeitsdauer, jedoch dürfte die Gesamtwirkung der Arbeitslosenversicherung nicht ausreichen, um Persistenz hervorzurufen.
Ist das Verhältnis zwischen freien Stellen und Arbeitslosen relativ groß, führt dagegen der Auswahlprozeß der Arbeitsnachfrager zur Persistenz von Arbeitslosigkeit. Ein großer Anstieg der Arbeitslosigkeit wie z.B. infolge der Ölpreisschocks genügt, um diesen Auswahlprozeß in Gang zu setzen. Sind genügend Bewerber vorhanden, ranken die Arbeitsnachfrager die Be-werber. Die empirische Bestimmung und die relative Bedeutung der Variablen, nach denen gerankt wird, werden in Hazard-Raten Ansätzen nachvollzogen.
Um wirksame wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Verringerung der gesamtwirtschaftlichen Arbeitslosigkeit durchzuführen ist die Kenntnis dieser hergeleiteten Mechanismen unabdingbar. Gleichwohl müssen eher pessimistische Folgerungen gezogen werden: Die Ansatzpunkte für eine effektive Wirtschaftspolitik sind begrenzt. Bestimmte Charakteristiken wie eine bereits eingetretene langfristige individuelle Arbeitslosigkeitsdauer sind nicht mehr revidierbar. Qualifikationsmaßnahmen von Langzeitarbeitslosen und staatlich subventionierte Beschäftigungsmaßnahmen werden kaum Wirkung zeigen. Der Sockel der Arbeitslosigkeit, der sich durch Persistenz der Arbeitslosigkeit gebildet hat, ist Folge eines seit nunmehr 25 Jahren andauernden und wohl nicht mehr umkehrbaren Prozesses am Arbeitsmarkt.