Das Buch enthält die hiermit erstmals vollständig veröffentlichte, Anfang der 1920er Jahre verfasste Selbstschilderung »Persönliches«. Kraepelin gestaltet darin aus tradierten Formen des bürgerlichen Sittenspiegels und seiner klinischen Untersuchungsmethodik ein »psychohygienisches« Vermächtnis, in dem er sowohl seine Charaktermerkmale einschließlich persönlicher Schwächen, als auch seine allgemeine Lebenshaltung und seine politischen Anschauungen offen darlegt. Nicht zuletzt dadurch wird die ursprünglich private Analyse zu einem Zeitdokument.
Eine Auswahl bislang unbekannter Gedichte und Abbildungen, ein chronologischer Lebenslauf und eine vollständige Werkbibliographie ergänzen diesen Band und ermöglichen eine umfassende Sicht auf seine Persönlichkeit.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Das "Psychogramm eines deutschen Professors um die Jahrhundertwende", schreibt Rolf Mader, wird hier geboten. Einer der anerkanntesten Psychiater seiner Zeit, der auch international als "Systematiker der Geisteskrankheiten" gerühmt wurde, stellt sich hier in einer Selbstschau vor. Freud konnte ihn nicht leiden, was auf Gegenseitigkeit beruhte, denn Kraeplin, so Mader, war typisch wilhelminisch: "patriotisch, patriarchalisch, streng autoritär, antisemitisch, militaristisch und rechtskonservativ". Zudem zeichnete er sich durch strikten Sozialdarwinismus aus, wollte, so Mader, alle "Gewohnheitsdiebe, Landstreicher aber auch Revolutionäre" am liebsten nach Afrika schicken, wo sie sich im "Lebenskampf" behaupten sollten. Tatsächlich wurden in seiner Klinik Mitglieder der Münchener Räterepublik auf ihren Geisteszustand untersucht: alles "fanatische Psychopathen", war sein Urteil. Mader lobt die "vorbildlich edierte und mit zahlreichen Anmerkungen versehene Ausgabe".
© Perlentaucher Medien GmbH
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