Menschenbilder und Persönlichkeitstheorien stellen Versuche dar, das Individuum als Ganzes in den Blick zu nehmen. Dort allerdings, wo naturwissenschaftlich orientierte und quantitative Ansätze dominieren, wird der Mensch zur abstrakten Figur - seiner Ganzheit, Lebensnähe und komplexen Wirklichkeit beraubt.Gerd Jüttemann hingegen denkt Persönlichkeits- und Entwicklungspsychologie zusammen und erweitert den Blick auf den Menschen in seinem geschichtlichen Werdegang. Mithilfe des Konzepts der Autogenese - als essenzielles Element der von Jüttemann begründeten Geschichtspsychologie - wird deutlich, dass nicht der Rückblick auf die Vergangenheit im Zentrum steht, sondern die fortschreitende Entwicklung der Menschheit in einem großen kulturellen Differenzierungs- und Wachstumsprozess.