In der allgegenwärtigen Krisenhaftigkeit unserer Zeit taucht die Frage auf, wer und wie der Mensch ist bzw. was und wie er sein soll. Um auf diese Frage eine Antwort zu versuchen, scheint kein Begriff naheliegender als der der Person. Doch was heißt, eine Person zu sein? Reicht es aus, einer wie auch immer gearteten Definition zu entsprechen, um Person zu sein? Oder geht es nicht vielmehr darum, aus den Erfahrungen personalen Lebens heraus zu entdecken, was Person-Sein bedeutet? Diesen zweiten Weg hat die philosophische Bewegung des Personalismus beschritten: Emmanuel Mounier (1905-1950) als ihr christlicher und Mohamed Aziz Lahbabi (1923-1993) als ihr muslimischer Hauptvertreter beschreiben das Person-Sein auf Grundlage ihrer jeweiligen religiösen Ressourcen in universaler Perspektive. So zeigt sich auch, welches Potential der Begriff für die interreligiöse Begegnung hat