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The captivating, inside story of the woman who helmed the Washington Post during one of the most turbulent periods in the history of American media.
Winner of the Pulitzer Prize for Biography
In this bestselling and widely acclaimed memoir, Katharine Graham, the woman who piloted the Washington Post through the scandals of the Pentagon Papers and Watergate, tells her story one that is extraordinary both for the events it encompasses and for the courage, candor, and dignity of its telling.
Here is the awkward child who grew up amid material wealth and emotional isolation; the young
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Produktbeschreibung
The captivating, inside story of the woman who helmed the Washington Post during one of the most turbulent periods in the history of American media.

Winner of the Pulitzer Prize for Biography

In this bestselling and widely acclaimed memoir, Katharine Graham, the woman who piloted the Washington Post through the scandals of the Pentagon Papers and Watergate, tells her story one that is extraordinary both for the events it encompasses and for the courage, candor, and dignity of its telling.

Here is the awkward child who grew up amid material wealth and emotional isolation; the young bride who watched her brilliant, charismatic husband a confidant to John F. Kennedy and Lyndon Johnson plunge into the mental illness that would culminate in his suicide. And here is the widow who shook off her grief and insecurity to take on a president and a pressman s union as she entered the profane boys club of the newspaper business.

As timely now as ever, Personal History is an exemplary record of our history and of the woman who played such a shaping role within them, discovering her own strength and sense of self as she confronted and mastered the personal and professional crises of her fascinating life.
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Autorenporträt
Katharine Graham
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.01.2006

Zum Thema
Lebensbericht
Katharine Graham: Wir drucken! Die Chefin der Washington Post erzählt ihre Lebensgeschichte. Rowohlt Taschenbuchverlag, Berlin 2001, 704 Seiten, 16,90 Euro.
Für Leser, die auf den Geschmack gekommen sind: die abenteuerliche Autobiographie von Katharine Graham.
Die Macht der Familie
Harold James: Familienunternehmen in Europa. Beck-Verlag, München 2005, 400 Seiten, 29,90 Euro.
Der angesehene Wirtschaftshistoriker und SZ-Autor analysiert die Geschichte dreier Familienunternehmen: die Haniels in Deutschland, die de Wendels in Frankreich und die Falcks in Oberitalien.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.10.1999

Die Macht der Presse ist enorm
Katharine Grahams erstaunlich offenherzige Autobiografie / Von Verena Lueken

Als Tricia Nixon am 12. Juni 1971 im Weißen Haus heiratete, war die "Washington Post" nicht eingeladen. Der Reporterin Judith Martin, die Tricia einmal mit einer Vanilleeistüte verglichen hatte, wurde der Zutritt verweigert mit der Begründung, sie habe bereits bei der Hochzeit einer anderen Nixon-Tochter zu wenig Respekt gezeigt. "Die Präsidentenfamilie", so die offizielle Formel, "fühlt sich, offen gesagt, in Gegenwart von Judith Martin nicht wohl." Es sollte nicht lange dauern, bis sie begann, sich in Gegenwart auch jedes anderen Reporters, und nicht nur der "Washington Post", unwohl zu fühlen.

Einen Tag nach Tricias Hochzeit veröffentlichte die "New York Times" einen Artikel über eine geheime Studie zum Vietnam-Krieg, in der dargelegt wurden, wie es zum amerikanischen Kriegseinsatz gekommen war. Diese Studie, 1967 ohne Wissen von Präsident Johnson von dessen Verteidigungsminister Robert McNamara in Auftrag gegeben, umfasste etwa dreitausend Seiten sowie weitere viertausend Seiten Anhang, insgesamt siebenundvierzig Bände, die das amerikanische Engagement in Indochina vom Zweiten Weltkrieg bis zu den Pariser Friedensgesprächen im Mai 1968 behandelten. "Die Geschichte des Entscheidungsprozesses der Vereinigten Staaten zur Vietnam-Politik" lautete der offizielle Titel; bekannt wurde die Studie unter dem Namen "Die Pentagon-Papiere".

Die "New York Times" begann also am 13. Juni 1971 mit der Berichterstattung über die Pentagon-Papiere und mit dem Abdruck von Auszügen in mehreren Teilen. Zu diesem Zeitpunkt war sie die einzige Zeitung, der die Studie unter der Hand zugänglich gemacht worden war, und entsprechend groß war der Neid der Kollegen bei der "Washington Post", vor allem beim Herausgeber Ben Bradlee, der schon seit einiger Zeit daran arbeitete, die Zeitung auf das Niveau der "Times" zu heben. Ihm blieb nichts übrig, als unter Angabe der Konkurrenz als Quelle die Berichte für die "Washington Post" umzuformulieren.

Die Regierung Nixons versuchte selbstverständlich, die Serie in der "New York Times" zu stoppen, und forderte die Zeitung auf, die Veröffentlichung einzustellen. Obwohl Justizminister John Mitchell mit einer einstweiligen Verfügung gedroht hatte, lehnte die "Times" ab. In den folgenden Tagen konnte sie aber einem Druckverbot nicht entgehen und musste am 16. Juni die Publikation des Materials aufgrund der ersten einstweiligen Unterlassungsverfügung beenden, die in den Vereinigten Staaten je gegen die Presse verhängt worden ist.

Gleichzeitig hatten die Reporter der "Washington Post" versucht, ihrerseits an die Unterlagen aus dem Pentagon heranzukommen, und waren gerade am 16. Juni erfolgreich. Viertausendvierhundert zum großen Teil unnummerierte Seiten waren der Zeitung zugespielt worden, die nun in großer Eile zu sortieren und auszuwerten waren. Es war eine nicht nur wegen der überaus knappen Zeit der Vorbereitung und Einschätzung des Materials schwierige Situation für die "Washington Post". Die "Times" durfte nicht mehr drucken, und es war zu erwarten, dass dieselben Argumente der Staatsgefährdung und des Geheimnisverrats auch gegen die "Post" vorgebracht würden, sollte sie mit der Veröffentlichung da fortfahren, wo die "New York Times" aufgehört hatte. Außerdem war die "Washington Post" gerade an die Börse gegangen, und die Verträge der Emissäre sahen vor, dass sie bei Verwicklung der Zeitung in einen strafrechtlichen Prozess von ihren Verträgen zurücktreten könnten. Ein solcher Prozess stand bei Veröffentlichung der Pentagon-Papiere möglicherweise bevor. Ebenso wie bei der "Times" jedenfalls rieten auch bei der "Post" die Juristen des Unternehmens dringend von einer Veröffentlichung ab. Sie formulierten sogar einen Kompromissvorschlag, der vorsah, mit der Veröffentlichung zu warten und das Justizministerium über die Absichten der "Post" zu unterrichten, was einer der leitenden Redakteure für "die beschissenste Idee" hielt, die er je gehört habe.

Wie bei der "New York Times", so setzten sich die Anwälte auch bei der "Washington Post" nicht durch, und das ist das Verdienst von Katharine Graham, der Inhaberin der "Washington Post". In ihren Erinnerungen, die kurz vor ihrem achtzigsten Geburtstag im Jahr 1997 in Amerika erschienen sind und jetzt auch auf Deutsch vorliegen, erzählt sie davon, wie sie sich an jenem 17. Juni weitgehend damit beschäftigte, eine Abschiedsparty für Harry Gladstein, einen "Post"-Mitarbeiter aus dem Geschäftsbereich, vorzubereiten. Sie war zwar über die prekäre Lage der Zeitung im Einzelnen unterrichtet, aber es wurde ihr erst langsam klar, dass tatsächlich "die Seele der Zeitung" auf dem Spiel stand. Doch sie blieb, so erinnert sie sich, "seltsam unbeteiligt". Schließlich entschied sie zu ihrer eigenen Überraschung am Telefon: "Macht es, macht es, macht es! Los! Wir drucken."

Die Veröffentlichung der Pentagon-Papiere war die letzte Feuertaufe für Katharine Graham. Sie öffnete damit die publizistischen Türen für den zweiten Skandal in Nixons Amtszeit, die Watergate-Affäre, und legte das Fundament für die Rolle, die die "Washington Post" hier spielen sollte: Sie wurde der "Times" damit ebenbürtig. Von der ersten, bizarr anmutenden Geschichte der Einbrecher mit den weißen Handschuhen im Wahlkampfbüro der Demokraten bis zum Rücktritt Richard Nixons ließ die "Washington Post" publizistisch alle anderen Blätter des Landes weit hinter sich. Erst in dieser Zeit, so scheint es, dämmerte es Katharine Graham, dass sie von ihrem Mann Phil keine besonders gute Zeitung übernommen hatte und dass erst sie es war, die auf dem Weg war, aus der "Washington Post" ein respektables Blatt zu machen. Ihr Mann fand nichts dabei, mit den Mächtigen zu kungeln und in Johnsons Amtszeit sogar als Redenschreiber für den Präsidenten tätig zu werden. Katharine Graham hingegen stellte den Nachrichtenwert über ihre politischen Präferenzen und machte aus der "Washington Post" ein so unabhängiges Blatt, wie es in einem Machtzentrum wie Washington und in einem von Lobbyisten geführten Land wie den Vereinigten Staaten möglich sein mag.

Katharine Graham hatte die Leitung der Zeitung, die ihr Vater 1933 bankrott für 825000 Dollar gegen ein Gebot von Hearst ersteigert hatte, erst nach dem Selbstmord ihres Mannes Phil im Jahr 1963 übernommen. Und sie war auf die Aufgabe denkbar dürftig vorbereitet. Obwohl ihr Vater sie schon früh in ihrem journalistischen Ehrgeiz unterstützte, stand es doch außer Frage, dass die Zeitung nur von einem Mann zu führen sei und dass "kein Mann in die Lage versetzt werden sollte, für seine Frau zu arbeiten", eine Einschätzung, die Katharine Graham durchaus teilte. Im Verlauf ihrer Ehe, deren großes Glück zu Beginn in ein jahrelanges öffentliches Martyrium mündet, hatte Katharine immer mehr von ihrem sowieso nicht übermäßig ausgeprägten Selbstbewusstsein verloren und war, wie sie schreibt, durch das Leben einer Ehefrau und Mutter im Machtzentrum Amerikas recht dumm geworden, ungeübt, ihre Gedanken präzise zu formulieren und schließlich so unsicher, dass sie in Gesellschaft ganz den Mund zu halten begann. Dieses Gefühl der intellektuellen Unterlegenheit hielt noch viele Jahre an, in denen sie bereits für die "Washington Post" und "Newsweek" verantwortlich war. Es ist erstaunlich, mit welcher Offenheit Katharine Graham, die bisweilen als "Eiserne Lady der Washington Post" bezeichnet wird, über diese persönlichen Schwächen und Selbstzweifel spricht. Ebenso ungewöhnlich für die Autobiografie einer Gestalt mit einiger realer Macht sind die Berichte über Beleidigungen und falsche Einschätzungen, Fehler und Unzulänglichkeiten, über die Katharine Graham mit großem Ernst, aber ohne pompöse Überhöhung Auskunft gibt. Natürlich erzählt sie von ihren berühmten Freunden, denn andere scheint sie nicht gehabt zu haben: von Isaiah Berlin und Henry Kissinger, von Lyndon B. Johnson und den Kennedys, von Thomas Mann, dem ihre Mutter nachstellte, und von deren Freunden Brancusi und Stein. Aber sie erzählt eben auch von ihrer lebenslangen Gewohnheit, gefallen zu wollen, eine Haltung, die ihrer Position in der "Washington Post" wahrlich unangemessen war, und von den Rückschlägen auf dem Weg von der "Fußabtreter-Ehefrau" eines manisch-depressiven Ehemanns zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der amerikanischen Presse.

In diesen Passagen gibt sich Katharine Graham nicht nur als mächtige Persönlichkeit zu erkennen, sondern auch als Frau, gebunden von einer Tradition, die ihren Aufgaben ausgesprochen hinderlich wurde. Sich von diesen Konventionen zu befreien und sich gleichzeitig denen der Zeitungswelt zu beugen muss eine Anstrengung gewesen sein, von der sich Katharine Graham erst jetzt, im Ruhestand, erholen mag.

Katharine Graham: "Wir drucken!" Die Chefin der "Washington Post" erzählt die Geschichte ihres Lebens. Aus dem Amerikanischen von Henning Thies. Kindler Verlag, München 1999. 704 S., 32 S/W-Abb., geb., 68,- DM.

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