Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage, ob angesichts der aktuellen marktlichen Anforderungen das genossenschaftliche Modell auch für die Zukunft noch als tragfähiges Konzept zur Organisation förderwirtschaftlicher Aktivitäten gelten kann. Dazu wird zunächst aus dem ursprünglichen Organisationsmodell eine als idealtypisch zu verstehende Genossenschaft erarbeitet. Dem werden die Entwicklung und auch Veränderung der Genossenschaft zu ihrem derzeitigen Erscheinungsbild gegenübergestellt. Dabei wird deutlich, daß aktuelle Probleme des Selbstverständnisses und der Akzeptanz von Genossenschaften nicht zuletzt darauf beruhen, daß sie teils sich selbst von ihrem Leitbild entfernt haben und teils durch Eingriffe des Gesetzgebers in das Genossenschaftsrecht in ihrer Eigenart nivelliert worden sind. Die Formulierung von Perspektiven für die Genossenschaft erfordert es dann vor diesem Hintergrund zunächst, konkrete Marktkonstellationen aufzuzeigen, in denen eine förderwirtschaftliche Zielsetzung überhaupt nur erfolgversprechend sein kann. Als Lösungsansätze der gegenwärtigen Organisationsschwächen werden dazu eine grundlegende Reform des Genossenschaftsgesetzes, die Weiterentwicklung der Genossenschaft zu einem neuen Rechtstyp und der Rechtsformwandel untersucht. Unter Berücksichtigung der Mitgliedererwartungen wird dabei deutlich, daß das Festhalten an einem einheitlichen genossenschaftlichen Organisationsmodell nicht als zukunftsträchtig anzusehen ist. Vielmehr erfordern unterschiedliche Marktkonstellationen jeweils andere Konzeptionen.