In sechs systematischen Portraits lässt Jürgen Goldstein das Profil der politischen Philosophie des vergangenen Jahrhunderts hervortreten. Indem die behandelten Autoren markante Standpunkte einnehmen, profilieren sie Perspektiven im Raum des Denkmöglichen. Dadurch, dass sie sich widersprechen, ergänzen, solidarisieren oder korrigieren, deuten sie ein Panorama der vernünftig begründbaren Optionen an. Ihre Bezüge aufeinander machen Symmetrien des politischen Denkens sichtbar: komplementäre Verhältnisse, Spiegelungen, Abgrenzungen.Bei allen Differenzen eint sie die Frage nach einer wohlgeordneten und gerechten Gesellschaft. »Niemals«, so hat sich Kant notiert, »empört etwas mehr als Ungerechtigkeit; alle anderen Übel, die wir ausstehen, sind nichts dagegen.«Die moralische Frage, wie gesellschaftliche Ungerechtigkeit zu beseitigen oder zumindest zu verringern und Gerechtigkeit zu befördern ist, macht den gemeinsamen Fluchtpunkt der dargestellten Perspektiven aus.