Im Lebenswerk des Architekten Peter Behrens nimmt das Haus für Theodor Wiegand - dem bedeutendsten klassizistischen Bau Berlins vor dem Ersten Weltkrieg, einen herausragenden Platz ein. Das Haus mit seiner Monumentalität, die an griechische Tempel erinnert, und die in die strenge Architektur integrierten antiken Kunstgegenstände bilden die Klammer zwischen Behrens, dem führenden Vertreter des deutschen Neoklassizismus, und Wiegand, der als erfolgreichster deutscher Ausgräber in der Türkei und im Vorderen Orient sowie als Bauherr des Pergamonmuseums Archäologie- und Museumsgeschichte schrieb. Beide haben jeweils auf ihre Art und Weise die Entwicklung der Architektur und Kultur im späten Kaiserreich geprägt. Der Architekt, der Bauherr und die Villa selbst werden mit zahlreichen bisher unveröffentlichten Plänen, Fotos, Bauakten, Briefen und Tagebuchauszügen vorgestellt und bezeugen deren Rang als einzigartiges Zeitdokument von weit mehr als architekturgeschichtlicher Bedeutung.