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Als Peter de Mendelssohn 1936 ins Londoner Exil geht, bemüht er sich darum, vollständig in die britische Gesellschaft einzutauchen. Er erlangt so profunde Kenntnisse von Sprache, Kultur und Alltagsleben seines Aufnahmelandes, was später seinen guten Ruf als Übersetzer prägt. Gleichzeitig wird ihm die Zugehörigkeit zur deutschen Kultur und Gesellschaft durch das nationalsozialistische Regime aberkannt - ein Bruch, der auch in seinen Übersetzungen Spuren hinterlässt. Antonina Lakner zeigt, wie de Mendelssohn kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als Übersetzer zwischen den ehemaligen Feinden agiert.…mehr

Produktbeschreibung
Als Peter de Mendelssohn 1936 ins Londoner Exil geht, bemüht er sich darum, vollständig in die britische Gesellschaft einzutauchen. Er erlangt so profunde Kenntnisse von Sprache, Kultur und Alltagsleben seines Aufnahmelandes, was später seinen guten Ruf als Übersetzer prägt. Gleichzeitig wird ihm die Zugehörigkeit zur deutschen Kultur und Gesellschaft durch das nationalsozialistische Regime aberkannt - ein Bruch, der auch in seinen Übersetzungen Spuren hinterlässt. Antonina Lakner zeigt, wie de Mendelssohn kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als Übersetzer zwischen den ehemaligen Feinden agiert. Besonders deutlich wird das an seinen Übersetzungen von Hermann Kasacks Stadt hinter dem Strom und von Paul Weymars Biografie Konrad Adenauer, an der de Mendelssohn selbst als anonymer Co-Autor mitgewirkt hat. Übersetzungsanalysen und qualitative Inhaltsanalysen, ergänzt um weitere Ansätze, sowie eine Korrelation der Ergebnisse mit Hintergrundmaterial, biographischen Daten und zeitgenössischen Fremdsichten ermöglichen Aussagen zur Sicht des Übersetzers auf seine Aufgabe, seine Rolle und seine Identität zwischen den Gesellschaften.
Autorenporträt
Antonina Lakner lebt und arbeitet als freiberufliche Übersetzerin in Wien. Seit 2008 ist sie auch als Lektorin am Zentrum für Translationswissenschaft an der Universität Wien tätig, an der sie selbst Übersetzungswissenschaften studiert und 2016 promoviert hat. Dem Thema Exil gilt seit vielen Jahren ihr Interesse. Daraus hat sich ihr Interesse an Identitätsfragen entwickelt.