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Essay aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Augsburg, Veranstaltung: HS Topographie des deutschen Gegenwartromans, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine junge italienische Mutter stand unter dem Verdacht ihren dreijährigen Sohnermordet zu haben. Zuletzt gelesen hatte sie in dem Buch Agnes von Peter Stamm.Darin hatte sie die folgenden Sätze unterstrichen: "Wie uns das Kindauseinandergebracht hatte, führte sein Verlust uns wieder zusammen. Der Schmerzverband uns enger, als uns das Glück verbunden hatte". Stamm berichtete von…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Augsburg, Veranstaltung: HS Topographie des deutschen Gegenwartromans, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine junge italienische Mutter stand unter dem Verdacht ihren dreijährigen Sohnermordet zu haben. Zuletzt gelesen hatte sie in dem Buch Agnes von Peter Stamm.Darin hatte sie die folgenden Sätze unterstrichen: "Wie uns das Kindauseinandergebracht hatte, führte sein Verlust uns wieder zusammen. Der Schmerzverband uns enger, als uns das Glück verbunden hatte". Stamm berichtete von diesenVorkommnissen in einem Zeitungsartikel und kommentierte jene unterstrichenen Sätzemit den Worten: "Sätze, die ich geschrieben, die Francesca Gimelli übersetzt hatte unddie doch weder ihre noch meine Sätze waren. Es waren Sätze jener verzweifelten Frau,Sätze, die für sie etwas bedeuteten, was ich nie gedacht hatte. Im Buch waren dieseSätze eine Lüge, eine Fiktion in der Fiktion."Der Schweizer Autor äußert sich bewusst nicht zur Interpretation seiner Werke undüberlässt dem Leser die freie Obhut über seine Texte. Zeigt dabei das Beispiel deritalienischen Mutter nicht, wie viel Macht Peter Stamm trotz seines Schweigens überdie Gedanken seiner Leser besitzt? Und gleichzeitig wie machtlos er sich seineneigenen Sätzen hingeben muss, weil er nie sicher gehen kann, dass beim Leser diegleichen Bilder geweckt werden wie bei ihm während des Schreibprozesses? Undklingt nicht eine Art Kontrollverlust über die Figuren aus seinen Worten heraus? [...]