Das einunddreißigste Peter Weiss Jahrbuch wird eröffnet durch dieÜbersetzung des letzten bisher noch nicht auf Deutsch vorliegendenTexts, den Peter Weiss als schwedischer Autor für eine Zeitschrift druckfertigmachte: Aus Notizen eines Musikers. Damit ist das schwedischsprachigeliterarische OEuvre vollständig in deutscher Übersetzunggreifbar.Der Schwerpunkt des Jahrbuchs liegt auf dem Thema "Exil". KatjaKauer untersucht den Roman Cahuchu. Strom der Tränen (1943) dererfolgreichen Exilschriftstellerin Vicki Baum. Alexandra Juster präsentiertErich Maria Remarques Romane Arc de Triomphe (1946) und DieNacht von Lissabon (1962). Aida Alagic Bandov befragt Peter Weiss'exilbedingte Selbststilisierung als ortloser Kosmopolit. Isabelle Leitloffanalysiert die zwischen Fakt und Fiktion changierenden Romane DasErbe der Rosenthals (2016) und Die verlorene Tochter (2019) desExil-Kubaners Armando Lucas Correa. Arnd Beise erinnert an denRoman Herzgegend (2010) von Corinna Schnabel über die deutschjüdischeEmigration in England nach dem Zweiten Weltkrieg.Der Peter-Weiss-Preis 2021 wurde in der Sparte "Film" Ute Adamczewskizugesprochen und 2022 überreicht. Das Jahrbuch dokumentiertEllen Blumensteins Laudatio und den Dank der Filmemacherin.Rezensionen von Ines Böker, Anna Dabrowska, Rainer Gerlach, MichaelHofmann, Kilian Schindler, Sanna Schulte, Swen Schulte Eickholt undJulia Sommer über Publikationen von Walter Boehlich bzw. zu JosephConrad, Peter Weiss, W. G. Sebald und Günter Fuchs, zur Darstellungvon Gewalt, zum Europa-Diskurs der Gegenwartsliteratur und zu einerPoetik der Verschiedenheit sowie der aktuellen Romane von EmineSevgi Özdamar und Martina Clavadetscher beschließen den Band.