Petit wird als letzter Spross eines Geschlechts grimmiger Riesenkönige geboren, doch gleicht er in seiner Statur den "gewöhnlichen" Menschen. Vom konsternierten Vater bei der Geburt zum Tode verurteilt, wird Petit von der Königin heimlich in die Obhut einer Großtante gegeben, die in dem gewaltigen Schloss ihrerseits unter Arrest steht. Sie war den Menschen einst mit Respekt begegnet - unverzeihlich, sind diese doch die tägliche Nahrung eines jeden traditionsbewussten Riesen...Innerlich zerrissen muss sich der Junge entscheiden: Soll er wie seine würdevolle Tante in Eintracht mit den Menschen leben oder seiner - vermeintlichen - Bestimmung folgen? Ganz gleich, ob in ihm der freie Wille oder die Instinkte obsiegen, je mehr Petit heranwächst, desto näher rückt das Ende einer Dynastie.Gemeinsam mit dem Zeichner Bertrand Gatignol hat Hubert ein düsteres und hochkomplexes Anti-Märchen fernab aller Klischees erschaffen, in dessen Zentrum existentielle Themen wie Selbstfindung, Integrität und Familienzugehörigkeit stehen.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Faszinierend ist die Graphic Novel "Petit - Riesen wie Götter" für Christoph Haas vor allem aus zwei Gründen: Wegen Bertrand Gatignols eindrucksvollen Zeichnungen, die mit "zarten, eleganten Linien" Tiefe und Stimmung erzeugen, und wegen Huberts Text, der das Märchen vom Kleinen Däumling zu einer "antifeudalistischen Parabel" und Satire auf den späten Absolutismus ummünzt. Das ergibt eine aufregende, an erwachsene Leser gerichtete Lektüre, versichert der Rezensent, der jedoch nicht verschweigen mag, dass ihm das infernalisch-apokalyptische Finale für die zuvor geschilderte Handlung unterkomplex und enttäuschend erscheint.
© Perlentaucher Medien GmbH
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