Georg Friedrich Schlatter (1799-1875) war einer der ersten badischen Pfarrer, die sich im Vormärz und in der 48er Revolution für die Demokratie einsetzten. Nach der Niederschlagung der Revolution wurde er zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Einzelhaft verbrachte. Aufgrund einer allgemeinen Amnestie 1855 wieder freigekommen, veröffentlichte er zahlreiche Broschüren, in denen er sich zu kirchenpolitischen Themen äußerte und sich für die nationale Einigung Deutschlands aussprach. Die Arbeit zeichnet Schlatters Lebensweg anhand von archivalischen Quellen und bisher unbekannten autobiographischen Texten nach und stellt erstmals alle seine Publikationen vor dem Hintergrund der Zeitgeschichte dar.