Um die Natur steht es in Deutschland nicht gut. Neben Biotopzerstörung und Umweltgiften macht vor allem der rasante Klimawandel vielen Arten das Leben schwer. Ursache ist immer der Mensch.
Aber wir haben auch Natur- und Nationalparks als biologische Archen eingerichtet, die seltenen Pflanzen und
Tieren ein relativ sicheres Refugium geben und die zumindest teilweise auch als Erholungsräume genutzt…mehrUm die Natur steht es in Deutschland nicht gut. Neben Biotopzerstörung und Umweltgiften macht vor allem der rasante Klimawandel vielen Arten das Leben schwer. Ursache ist immer der Mensch.
Aber wir haben auch Natur- und Nationalparks als biologische Archen eingerichtet, die seltenen Pflanzen und Tieren ein relativ sicheres Refugium geben und die zumindest teilweise auch als Erholungsräume genutzt werden dürfen. Anne-Christine Martin und Stefan Feldhoff haben 12 Parks erwandert und nicht nur stimmungsvolle Landschafts- und Pflanzenfotos mitgebracht, sondern auch eine umfangreiche Liste mit empfehlenswerten Wandertouren, die sowohl die regionaltypische Flora und Fauna im Blick haben als auch naturerzieherische Angebote, die von Vereinen oder Gemeinden bereitgestellt werden. Herausgekommen ist ein ganz besonderer Wanderführer, der aufgrund seines großen Formats zwar nicht zum Mitnehmen geeignet ist, dafür aber fast 300 Fotos attraktiver Pflanzen zeigt, die man mit großer Sicherheit im jeweiligen Gebiet zu sehen bekommen (sofern man während der Blütezeit unterwegs ist). Hervorzuheben ist, dass nicht nur die Raritäten gezeigt werden, sondern auch häufigere, dafür aber auffällige Arten, die man unterwegs nicht verfehlen wird.
Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen geobotanischen Einleitung, die die besonderen klimatischen oder geologischen Verhältnisse beschreibt, die verantwortlich für die jeweiligen Pflanzengesellschaften sind. Vom Hochgebirge bis zum Niedermoor braucht jedes Biotop besondere Anpassungen, damit Pflanzen überleben können. Nicht unerwähnt lassen die Autoren die zahlreichen Bedrohungen, sei es durch Skipisten und -lifte, die mitten durch Naturparks gehen oder das Verschieben von Klimazonen durch den Klimawandel. Nur wenige Regionen sind so gut geschützt wie der Bayerische Wald, in dem Wanderer nur sehr begrenzten Zugang haben.
Die Beschreibung der Wanderrouten ist kurz und beschränkt sich weitgehend auf Aussagen zu den botanischen oder geologischen Highlights, dem Schwierigkeitsgrad und der Weglänge. Eine Ausschnittskarte liefert grobe Informationen zum Höhenprofil und der Bewaldung, ist aber für eine echte Wanderkarte meistens nicht präzise genug. Im Internet finden sich auf den gängigen Wanderportalen jedoch immer entsprechende GPS-Routen, die man runterladen kann. Solange GPS-Empfang ist, kann man danach wunderbar wandern und verläuft sich nie.
Die Autoren haben sich botanische Expertise bei Peter Gutte, dem ehemaligen Leiter des botanischen Gartens der Uni Leipzig geholt, der auch Hintergrundinformationen beigesteuert hat.
Ein gelungener Mix aus Spezial-Wanderführer und Bildband mit qualifizierten und abwechslungsreichen Empfehlungen, die erkennbar in der Praxis überprüft wurden.
(Das Buch wurde mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Rezension wurde kein Einfluss genommen, der Inhalt stellt meine persönliche Meinung dar.)