Leipzig hat eine lange Tradition als Stadt der Messen und der Bildung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs ihre Bevölkerung im Zuge der Industrialisierung und der Zunahme des Verkehrs sprunghaft an. Am Rande der Leipziger Innenstadt entstanden große Wohnviertel für die Arbeiter. Der dort sich ausbreitenden sozialen Not verdankte die Sozialdemokratie in der Stadt ihre großen Erfolge. Sie trat mit Nachdruck für eine neue Rechtssituation in der Gesellschaft ein. Auch führende Leute der Kirche forderten die Verantwortung des Staates für die soziale Gerechtigkeit. Zugleich aber versuchten sie, die Hilfsbereitschaft des einzelnen Menschen zu organisieren und zu strukturieren. Dazu diente auch in Leipzig die Innere Mission und das Diakonissenhaus. Um die Gründung des Letzteren machte sich besonders Oskar Pank, seit 1884 Superintendent an der durch Bach berühmten Thomaskirche, verdient. Das Buch verarbeitet frei Erfahrungen einer jungen Diakonisse des Leipziger Mutterhauses. Diese junge Frau aus großbürgerlichen Verhältnissen wollte ihre Kraft unmittelbar dort einsetzen, wo Menschen in Not nicht darauf warten konnten, dass die Verhältnisse sich änderten. Sie "legte Pflaster auf" im Namen Jesu.
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