Das Buch bietet erstmal einen guten Überblick über bisher erschienene Erlebnisberichte aus diesem Bereich. Gegen Mitte des Buches kommen andere Aspekte hinzu, die mich teilweise doch mehr als stutzig gemacht haben. Zum Beispiel schreibt er über einen Mann, der sich sorgt, dass sein Vater
verlorengegangen ist. Dabei stellt der Autor eine der zentralen Aussage der Bibel infrage, an der es nichts zu…mehrDas Buch bietet erstmal einen guten Überblick über bisher erschienene Erlebnisberichte aus diesem Bereich. Gegen Mitte des Buches kommen andere Aspekte hinzu, die mich teilweise doch mehr als stutzig gemacht haben. Zum Beispiel schreibt er über einen Mann, der sich sorgt, dass sein Vater verlorengegangen ist. Dabei stellt der Autor eine der zentralen Aussage der Bibel infrage, an der es nichts zu rütteln gibt. Natürlich wäre es für alle Menschen schöner, wenn man nichts machen müßte und Jesus würde einen Jeden von uns nach seinem Tod mit offenen Armen und viel Liebe empfangen. Es ist aber so, dass wir an Jesus glauben müssen, um gerettet zu werden. Wer also vor seinem Tod macht, was er will und nichts mit Gott zu tun haben möchte, kann nicht davon ausgehen im Himmel zu landen. Das hat nichts mit einem "pietistisch-evangelikalen Frömmigkeitsstil" (Zitat Seite 176) zu tun.
Ob der Vater des Mannes verlorengegangen ist oder nicht, können wir als Außenstehende nicht beurteilen. Niemand weiß, was vor seinem Tod passiert ist. Jedoch kann man diese Aussage der Bibel nicht mit Liebe abschwächen. Natürlich ist die Liebe wichtig, enorm wichtig sogar, keine Frage. Aber man kann Gott nicht hierauf reduzieren. Der Autor bemängelt zurecht, dass in der Kirche kaum über den Tod und das Leben danach gesprochen wird. Genauso wenig wird aber darüber gesprochen, dass eine Zugehörigkeit zur Kirche und Kirchenbesuch nicht rettet. Dafür ist Glaube notwendig und das nicht, weil die Kirche es sagt, sondern weil Jesus es uns selbst sagt. (Johannes 3,16-18).
Sehr schwierig finde ich von daher auch den nachfolgenden Teil, wo der Autor über Hölle, Schuld usw. schreibt. Mir scheint es, dass er dabei an unsere Gefühle und das Mitgefühl appeliert. Es ist klar, dass viele Dinge für uns Menschen schwer vorstellbar sind. Aber warum reduzieren wir Menschen Gott auf unseren Verstand und vertrauen nicht auf seine Gerechtigkeit, sein Wissen (über uns alle bis ins kleinste Detail) ? Zum Ende des Buches stellt sich heraus, dass diese Nahtoderfahrungen den Autor zum Glauben gebracht haben. Die Bibel selbst ist für ihn nicht die Wahrheit (Seite 236) sondern Jesus Christus. Dabei nennt er die Bibel (Johannes 14,6).
Ich finde dieses Buch nicht für Menschen geeignet, die auf der Suche sind. Es ist schon so, dass jeder Mensch anders von Gott angesprochen wird. Der Autor hat sich von den zugegebenermaßen faszinierenden Nahtoderlebnissen ansprechen lassen. In der Vergangenheit war ich auch immer sehr fasziniert von diesen Berichten. Inzwischen hat sich bei mindestens einem Buch herausgestellt, dass der Inhalt nicht der Wahrheit entspricht. Es standen vielmehr finanzielle Dinge im Vordergrund und auch der Grund , dass dadurch Menschen gerettet werden können ist verwerflich, wenn das Ganze auf einer Lüge aufbaut. Auf Seite 234 nimmt der Autor nochmal bezug auf die Lehre: "Wer-Jesus-nicht-kennt-kommt-in die Hölle "(Zitat). Es heißt da, dass der Erlebnisbericht der 5 jährigen Alicia, diese Lehre schlecht aussehen lässt. Das zeigt mir als Leser, dass sich der Autor einmal auf die Bibel bezieht (Johannes 14,6) und ein anderes Mal nichts von ihrer Aussage wissen möchte (Johannes 3, 16-18).
Jetzt kann sich jeder Leser selbst überlegen, was er für richtig hält. Erwartet von diesem Buch hatte ich Erklärungen dieser Nahtoderlebnisse aus psychiatrischer Sicht. Dies fehlt mir in diesem Buch, da hier über die Erlebnisse zwar berichtet wird, aber für diejenigen, die diese Bücher schon gelesen haben, sich nichts Neues ergibt und im restlichen Buch erklärt der Autor seine theologische Sicht der Dinge und nimmt zur Beweisführung Nahtoderlebnisse zur Hilfe.
Ich kann leider nicht mehr als 2 Sterne vergeben, da ich vor allem seine Aussagen bezüglich des Glaubens an Jesus für gefährlich halte. Menschen , die auf der Suche sind, könnten hier falsch geleitet werden.