Die Öffentlichkeit betrachtet das Christentum von außen, aus der Perspektive anderer Weltanschauungen und Religionen oder aus der Perspektive philosophischer, soziologischer, psychologischer oder naturwissenschaftlicher Theorien. Kann die Binnensicht des Glaubens mit diesen Außensichten ins Gespräch kommen, ohne selbst eine Außenperspektive zu simulieren oder einzunehmen? Diese Zuversicht hegt Eilert Herms und nimmt dafür Elemente des christlichen Selbstverständnisses in Anspruch. Die Wirklichkeit ist dieselbe für alle, uns zugänglich als Zusammenhang von Phänomenen, der nicht nur die kontrollierbaren Gegenstände der Sinneserfahrung umfaßt, sondern auch das Selbsterleben unseres Personseins zusammen mit anderen. Die Phänomene des Glaubens existieren als Formationen in der Landschaft des Daseins, das alle teilen. Theologie beschreibt diese Formationen und ihre Lebendigkeit. Sie beweist nicht, sondern lädt ein zum eigenen Sehen. Die Beiträge vertiefen den erstmals 1992 skizzierten fundamentaltheologischen Ansatz, der Offenbarung mit der Konstitution von Phänomenen zusammendenkt: Offenbarung ist das Erscheinen des Wahrseins des Evangeliums und schafft damit die Wirklichkeit des Glaubens als Gewißheit.