Diese als sogenannter "Natorp-Bericht" bekannt gewordene Ausarbeitung Heideggers entstand im Zusammenhang mit der Wiederbesetzung zweier philosophischer Extraordinariate in Marburg und Göttingen im Jahre 1922. Dem Text kommt eine besondere Bedeutung für Heideggers Denkweg zu. Wie kaum zuvor gelingt es Heidegger hier, sein noch suchendes Denken auf die wesentlichen und prinzipiellen Probleme hin zu konzentrieren und methodisch zu schärfen. Mit der "Anzeige der hermeneutischen Situation" entwirft Heidegger einen programmatischen Leitfaden für sein weiteres Philosophieren auf dem Weg hin zu seinem Werk "Sein und Zeit", als dessen "Keimzelle" (Günter Figal) dieser frühe Text daher zu Recht gelten kann.