Mit seinen Napoleon-Büchern "1812"" und "1815" ist Adam Zamoyski auch in Deutschland zum Bestsellerautor geworden. Nun erzählt der polnisch-britische Historiker, wie nach dem Ende Napoleons aus der Angst der Herrschenden vor Terror und Revolution eine paranoide Politik der Unterdrückung wird. Spannend wie immer schildert Zamoyski das Ringen zwischen den Kräften der Reaktion und der liberalen Bewegung. Und er lässt keinen Zweifel daran, auf wessen Seite er steht: Auf der Seite der Freiheit. Für die Herrschenden und Besitzenden waren die Jahre nach der Französischen Revolution und Napoleon ein Zeitalter höchster Besorgnis. Die gekrönten Häupter lebten in der permanenten Furcht vor erneuten Rebellionen und waren überzeugt davon, dass ihre Macht auf dem Spiel stand. So entstand eine Politik, die mit einem immer aufwendigeren System von Bespitzelung, Zensur und Repression gegen reale und imaginäre Feinde vorging. Doch das Resultat war anders, als es sich die Mächtigen erhofft hatten. Der Polizeistaat und eine verfehlte Politik brachten - damals wie heute - genau das hervor, was sie verhindern wollten.
Rezensentin Lea Halter liest Adam Zamoyskis Buch über die Angst vor der Revolution und damit einhergehende Verschwörungstheorien mit gemischten Gefühlen. Dem angelsächsischen Ansatz, mit dem sich der Autor an ein breites Publikum wendet, steht sie kritisch gegenüber. Der Verzicht auf Inhaltsverzeichnis und Einleitung scheint ihr nicht zu behagen. Und die "ungerahmte Erzählung" sorgt bisweilen für Orientierungslosigkeit bei der Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Mitreißend erzählt und dabei höchst informativ. P.M. History 20230601