Johann Arndt (1555–1621) gilt als einer der wichtigsten und profiliertesten protestantischen Theologen der Frühen Neuzeit. Arndts mit Abstand erfolgreichste Schrift sind die "Vier Bücher von wahrem Christentum" (BWC). 1605 erschien die Urausgabe des ersten Buches, das Arndt für die folgenden drei Auflagen mehrfach und tiefgreifend umarbeitete, bis es 1610 in die erste Gesamtausgabe der vier Bücher einging. Das Werk erfuhr Hunderte von Neuauflagen sowie Übersetzungen in zahlreiche europäische und außereuropäische Sprachen und zeitigte eine enorme internationale, ja globale Wirkung. Vorgelegt wird zunächst eine kritische, kommentierte Edition des ersten Buchs der BWC. Der textkritische Apparat dokumentiert die komplexe Entstehungs- und Redaktionsgeschichte des Werkes und belegt Textvarianten der späteren zu Arndts Lebzeiten produzierten Auflagen. Der kommentierende Apparat weist die Bibelstellen nach, auf die Arndt Bezug nimmt, belegt Zitate aus der antik-paganen, antik-christlichen, mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Tradition, erläutert heute ungebräuchliche Lexeme und Redewendungen sowie zahlreiche historische Realien. Ein ausführliches Nachwort legt die editorischen Prinzipien offen und führt in die Entstehungsgeschichte des Werkes ein. Verzeichnisse der Quellen und der Forschungsliteratur sowie Register der Bibelstellen und Namen erschließen die Edition.