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Der 'Philister' ist eine bedeutende Sozialfigur der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte - und eine zu wenig beachtete. Im Schlagschatten des Bildungs- und Universitätsdiskurses artikuliert diese Figur viele jener Spannungen, die die Neuzeit kulturell prägen.
Der Band holt das semantische Phänomen aus dem Schatten heraus und bereichert mit einem literatur- und kulturhistorischen Überblick die kulturwissenschaftliche Forschung. Denn 'Philister' ist ein Begriff, der sich nicht nur im Alten Testament findet, sondern auch im Schnittpunkt von Antisemitismus und Nationalbewegung im 19.…mehr

Produktbeschreibung
Der 'Philister' ist eine bedeutende Sozialfigur der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte - und eine zu wenig beachtete. Im Schlagschatten des Bildungs- und Universitätsdiskurses artikuliert diese Figur viele jener Spannungen, die die Neuzeit kulturell prägen.

Der Band holt das semantische Phänomen aus dem Schatten heraus und bereichert mit einem literatur- und kulturhistorischen Überblick die kulturwissenschaftliche Forschung. Denn 'Philister' ist ein Begriff, der sich nicht nur im Alten Testament findet, sondern auch im Schnittpunkt von Antisemitismus und Nationalbewegung im 19. Jahrhundert; er tritt in - und seit - Goethes 'Leiden des jungen Werthers' als Gegenbegriff zum Genie auf, und sein semantisches Potential lässt sich über 1968 bis in die gegenwärtige Literatur- und Kunstproduktion verfolgen: von Nietzsche über Heine bis zu Schlingensief.
Autorenporträt
Prof. Dr. Remigius Bunia, Juniorprofessor am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Freie Universität Berlin Dr. Till Dembeck, wissenschaftlicher Angestellter am Deutschen Institut der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Prof. Dr. Georg Stanitzek, Universitätsprofessor für Germanistik und Allgemeine Literaturwissenschaft, Universität Siegen
Rezensionen
"Der Band macht auf die bedeutende Rolle der Chiffre "Philister" in der deutschsprachigen Literatur seit dem späten 18. Jahrhundert aufmerksam. Erstaunlich ist, wie eng der von Anfang an prejorativ gemeinte Begriffmit wesentlichen kultur- und sozialgeschichtlichen Problemkonstellationen verknüpft ist. Insofern haben diese literaturwissenschaftlichen Studien auch einen erheblichen Wert für Historiker." Matthias Wolfes in: Das Historisch-Politische Buch, 61. 2013, H. 2, S. 204f "Inhaltlich erschließt der Bd. zentrale Problemkomplexe: die Unterscheidung Eigenes/Anderes ('Der Philister hält sich für kulturell identisch, ohne dem Vergleich mit Anderem je eine Chance zu geben", 16); die soziale Mobilität als Konstituente moderner Gesellschaft und die Gewaltnähe ihrer Auseinandersetzung mit sozialer Ordnung; die Philistersemantik im Licht einer historischen Anthropologie der Geschlechter (dazu ein sehr instruktiver und innovativer Beitrag von U. Geitner); den Bezug zur Idee der Bildung,zu Universität und Philistersemantik (dazu ein grundlegender Aufsatz von H. Bosse), womit eine Fülle neuer, bis heute aktueller Problemlagen und Perspektiven erschlossen werden. Der Bd. demonstriert die Problemkompetenz kulturwissenschaftlich fundierter Philologie auf durchweg hohem Niveau und stellt eine Pionierleistung dar." Heinz Brüggemann in Germanistik Bd. 53, Heft 1-2, 2012