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"Auf der menschenleeren Insel wird sich jetzt ein brutales und realistisches Polit-Drama abspielen. Für alle, die die Methoden aus eigener oder fremder Erfahrung kennen, mit denen man politische Häftlinge fertigmacht, deren Namen oder Unterschrift ausgenutzt werden können, Lagerinsassen, deren Fähigkeiten plötzlich wieder gebraucht werden, Zwangs-Emigranten, die sich plötzlich dem Vaterland dienlich erweisen können, besitzt der sophokleische Philoktet eine bittere und erstaunliche Aktualität." (J. Kott)

Produktbeschreibung
"Auf der menschenleeren Insel wird sich jetzt ein brutales und realistisches Polit-Drama abspielen. Für alle, die die Methoden aus eigener oder fremder Erfahrung kennen, mit denen man politische Häftlinge fertigmacht, deren Namen oder Unterschrift ausgenutzt werden können, Lagerinsassen, deren Fähigkeiten plötzlich wieder gebraucht werden, Zwangs-Emigranten, die sich plötzlich dem Vaterland dienlich erweisen können, besitzt der sophokleische Philoktet eine bittere und erstaunliche Aktualität." (J. Kott)
Autorenporträt
Sophokles wurde 496 v. Chr. im attischen Demos Kolonos als Sohn eines wohlhabenden Unternehmers geboren. Er genoss eine sehr gute Erziehung und Ausbildung, verkehrte in Intellektuellenkreisen, übernahm bald verschiedene politische Ämter und wirkte im kulturellen und politischen Leben Athens mit.

Bereits als 25-jähriger gewann Sophokles die Dionysien, ein Wettstreit zwischen Dichtern im Dionysostheater, mit seiner Tetralogie Triptolemos . Auch seine weiteren Stücke wie Antigone , Philoktet und Ödipus wurden zu großen Erfolgen. Von seinem äußerst umfangreichen Werk sind leider nur sieben Tragödien überliefert. Sophokles gilt als Neuerfinder der attischen Tragödie: er führte den dritten Schauspieler ein, die Schauspieler für seine Stücke wurden passend zur Rolle ausgewählt, er erhöhte die Zahl der Chorsänger von 12 auf 15 und integrierte den Chor in das Stück, und außerdem wurde zum ersten Mal die Handlung durch Bühnenbilder verdeutlicht. Durch diese Neurungen wurde das Schauspiel lebendiger, spannender und dramatischer. Erstmals bei Sophokles wird der Mensch als Individuum mit all seinen Fehlern und die Götter nicht mehr nur verehrend dargestellt. Er gilt als Meister der tragischen Ironie, der gedanklichen Tiefe und sprachlichen Ausdruckskraft.

Im Alter von etwa neunzig Jahren ist Sophokles 406 oder 405 v. Chr. gestorben. Kurz nach seinem Tod wurde ihm zu Ehren eine Statue im Dionysostheater aufgestellt.
Rezensionen
"[...] this is a strong contribution to a valuable series." P.J. Finglass in: Exemparia Classica 22 (2018), 221-223

"The volume is most valuable for the reader without any Greek who wants the translation at one extreme and the Hellenist working on the play at the other. Its strengths are philological, and philologists will want to consult it." Ann Arber/Ruth Scodel in: Gnomon, 2020, H. 4, 362-363

"Unterm Strich ist aber der Band als Ganzes geradezu ohne Einschränkungen zu begrüßen. Wie angekündigt erhält der Leser und Liebhaber vielfältigste Informationen und eine kaum genügend zu würdigende Einführung in einen - trotz oder wegen knapp zweieinhalbtausend Jahre Beschäftigung und Wirkungsgeschichte - nicht leicht zugänglichen Gegenstand. [...] So wünscht abschließend zumindest der Rezensent der ganzenReihe2 alles Gute und hofft darauf, dass noch möglichst viele weitere, ähnlichbelehrend-anregende Bände erscheinen werden." Friedemann Weitz in: Göttinger Forum für Altertumswissenschaften, 2019, Bd. 22, 1084-1091

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Rezensent Thomas Ribi liest die Neuübertragung von Sophokles' Stück durch Kurt Steinmann als "böses Kammerspiel". Wie der Übersetzer die Qualitäten des Dramas herausarbeitet, präzise und geschmeidig zugleich, findet Ribi bemerkenswert. Als Spiel über Betrug und Täuschung mit der Figur des Philoktet als zweifachem Opfer offenbart der Text dem Rezensenten, dass Krieg die Menschen zu Lügnern macht, nicht zu Helden.

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