Stieglers Studie widmet sich den Beziehungen zwischen Photographie und Literatur und konzentriert sich dabei sowohl auf eine materialreiche Rekonstruktion der photographischen wie der poetologischen Diskurse, als auch auf eine Interpretation zahlreicher bekannter wie auch neu entdeckter literarischer Texte in der Perspektive ihrer wahrnehmungstheoretischen Implikationen.
Die Beziehungen zwischen Medien- und Literaturgeschichte sind in den letzten Jahren zu einem zentralen Forschungsgebiet der Literaturwissenschaft geworden. Dennoch stellen die Beziehungen zwischen Photographie und Literatur nach wie vor nahezu eine terra incognita dar. Stieglers Studie schließt diese Forschungslücke und konzentriert sich dabei sowohl auf eine materialreiche Rekonstruktion der photographischen wie auch der poetologischen Diskurse, als auch auf eine Interpretation zahlreicher bekannter wie auch neu entdeckter literarischer Texte in der Perspektive ihrer wahrnehmungstheoretischen Implikationen.
In einem ersten Teil werden die ersten Jahrzehnte der Photographiegeschichte von der Erfindung der Daguerreotypie über die Stereoskopie bis hin zur Moment-, Röntgen- und spiritistischen Photographie als Theorie- und Wahrnehmungsgeschichte detailliert dargestellt. Ein zweiter Teil widmet sich den Interferenzen zwischen dem neuen technischen Medium und den poetologischen Diskussionen des Realismus und Naturalismus. Dabei kommen theoretische Texte ebenso zu Wort wie literarische Beispiele (Champfleury, Nerval, Zola, Pfau, Heyse, Raabe, Turgenjew, Strindberg). Abschließend wird an exemplarischen Interpretationen (Gautier, Toepffer, Stifter, die Gebrüder Goncourt, Taine und Flaubert, Maupassant, Verne) aufgezeigt, wie sich vor dem Hintergrund der Photographie ein Neues Sehen profiliert, das das Leben der Dinge und die Oberfläche der Welt neu entdeckt und damit ausdrücklich den Bezug zur Theorie der Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts herstellt. Eine ausführliche Bibliographie rundet den Band ab.
Die Beziehungen zwischen Medien- und Literaturgeschichte sind in den letzten Jahren zu einem zentralen Forschungsgebiet der Literaturwissenschaft geworden. Dennoch stellen die Beziehungen zwischen Photographie und Literatur nach wie vor nahezu eine terra incognita dar. Stieglers Studie schließt diese Forschungslücke und konzentriert sich dabei sowohl auf eine materialreiche Rekonstruktion der photographischen wie auch der poetologischen Diskurse, als auch auf eine Interpretation zahlreicher bekannter wie auch neu entdeckter literarischer Texte in der Perspektive ihrer wahrnehmungstheoretischen Implikationen.
In einem ersten Teil werden die ersten Jahrzehnte der Photographiegeschichte von der Erfindung der Daguerreotypie über die Stereoskopie bis hin zur Moment-, Röntgen- und spiritistischen Photographie als Theorie- und Wahrnehmungsgeschichte detailliert dargestellt. Ein zweiter Teil widmet sich den Interferenzen zwischen dem neuen technischen Medium und den poetologischen Diskussionen des Realismus und Naturalismus. Dabei kommen theoretische Texte ebenso zu Wort wie literarische Beispiele (Champfleury, Nerval, Zola, Pfau, Heyse, Raabe, Turgenjew, Strindberg). Abschließend wird an exemplarischen Interpretationen (Gautier, Toepffer, Stifter, die Gebrüder Goncourt, Taine und Flaubert, Maupassant, Verne) aufgezeigt, wie sich vor dem Hintergrund der Photographie ein Neues Sehen profiliert, das das Leben der Dinge und die Oberfläche der Welt neu entdeckt und damit ausdrücklich den Bezug zur Theorie der Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts herstellt. Eine ausführliche Bibliographie rundet den Band ab.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
So kann's gehen mit Habilschriften: Da beackert der Autor Quellen (literarische wie naturwissenschaftliche) en masse, gibt schön übersichtlich strukturierte Darstellungen über aktuelle Diskurse (hier: um die Fotografie) zum Besten und bringt es doch nur zu vergleichsweise trivialen Einsichten (hier: in die "medienspezifische Besonderheit" der Fotografie). Andrea Gnam jedenfalls wird den Verdacht nicht los, es handle sich bei vorliegender Arbeit eher um "modische Rahmenziselierung" für den philologischen Fleiß anderer. Nicht gerade sorgfältige überdies: Sprachliche Ungenauigkeiten, fehlgeschlagene grammatikalische Anschlüsse, kryptische Fußnoten - alles dabei. Die für die Lektüre nötigen Französischkenntnisse und das gleichfalls unabdingbare "universale Textgedächtnis" traut die Rezensentin außerdem nicht allen Leser zu.
© Perlentaucher Medien GmbH
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