Jeden dritten Tag und das viele Jahre lang, bis zum Sommer 1928, brachte das Berliner Tageblatt unter der Leitung des legendären Chefredakteurs Theodor Wolff die Causerien und Feuilletons Victor Auburtins. Sehnsüchtig wurden diese kurzen Texte von vielen erwartet und von noch mehr gelesen. Denn sie waren leuchtend, sie waren schlank, sie waren klug, elegant, graziös und voller Anmut, Witz und Esprit. In seinen Feuilletons berichtete der kosmopolitische Auburtin über Großes und Kleines des Lebens aus der Ferne, am liebsten aus dem südlichen Europa. Er schrieb von Genuss und vom süßen Leben, von Bizarrem und von ganz Leichtem, von Maßschneidern in Madrid, Salzburger Bischöfen, Enten, Katzen und Spatzen, von Sündenfällen, Schnurrpfeifereien und Überraschungen. Das tat er menschenfreundlich und menschenzugewandt, wortfunkelnd und sprachverliebt und mit so ausgesuchter Delikatesse, dass einer seiner ersten Herausgeber meinte: 'Dieser Gentleman legte, was er fand, auf die flache Hand und beugte sich liebend und aufmerksam darüber, dass es aufschimmerte und unter seinem Atem etwas wurde, davor man stehen bleiben musste.'
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