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Ideen zur Lebensfreude von der Antike über das Mittelalter bis in die Gegenwart. Eine Einführung in die Kunst der Heiterkeit. Mit Texten von Richard Alewyn, Michlail Bachtin, Karl-Heinz Bohrer, Sigmund Freud, Axeel Honneth, Wilhelm Schmidt, Peter Sloterdijk, Dieter Thomä, Harald Weinrich und vielen anderen.

Produktbeschreibung
Ideen zur Lebensfreude von der Antike über das Mittelalter bis in die Gegenwart. Eine Einführung in die Kunst der Heiterkeit.
Mit Texten von Richard Alewyn, Michlail Bachtin, Karl-Heinz Bohrer, Sigmund Freud, Axeel Honneth, Wilhelm Schmidt, Peter Sloterdijk, Dieter Thomä, Harald Weinrich und vielen anderen.
Autorenporträt
Detlev Schöttker, geb. 1954, ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der TU Dresden.
Rezensionen
"In einem Vorwort von nur einer, jedoch sehr gehaltreichen Seite zur 'Philosophie der Freude', erschienen bei Reclam Leipzig, zitiert der Herausgeber Detlev Schöttker Walter Benjamin. Benjamin habe darauf aufmerksam gemacht, dass Zuversicht, Mut, Humor, List in den Kämpfen um die bessere Welt einerseits lebendig seien, andererseits aber 'in die Ferne der Zeit zurück' wirkten. Ich denke, Benjamin will damit sagen, dass die Konzentration der Kräfte der Zuversicht in einer Person auch bedeutet, dass diese Person niemals allein ist, sondern - wenn ich schon niemand hilft, die Gegenwart zu ändern - dass sie wenigstens 'in einer Tradition steht'.

Aber gehört nicht Walter Benjamin zu den Menschen, denen man am Ende jede Chance nahm und deren endgültige Traurigkeit ebenso Teil unseres Erbe ist wie Nestroys Witz und Offenbachs Heiterkeit?

Ich bin eher dem Heiteren gegenüber reserviert, vorsichtig lese ich Schöttkers Auswahl, seinen Reader zur Freude: Texte von der antiken Heiterkeit bis zu Sloterdijks Plädoyer für die Frechheit, darunter auch nützliche Beiträge über den gesundheitlichen Profit durch Heiterkeit. Schöttker kämpft gegen die Nobilitierung der Melancholie in der Philosophie, nicht zuletzt mit dem Argument, die Heiterkeit würde den tiefsten Ernst nicht ausschließen. Ja, aber die Melancholie schließt in entscheidenden Momenten das Lustigsein nicht aus - man gehe ins Theater und sehe ein Stück von Thomas Bernhard (der die Trennungslinie von Komödie und Tragödie, von Melancholie und Freude planmäßig unkenntlich macht).

Schöttkers Reader enthält wichtige Positionen, anhand derer man seine Probleme mit der Heiterkeit diskutieren kann. Wilhelm Schmid zum Beispiel macht den antiken Begriff der Heiterkeit verständlich, von dem man einfach sagen muss, es wäre gut, ginge er in unsere Praxis ein, und zwar als heitere 'Skepsis des Selbst, das sich darum bemüht, Distanz zu den Dingen und zu sich selbst zu bewahren: skeptisch gegen die Möglichkeit von Gewissheit, ohne unter der Ungewissheit übermäßig zu leiden; zweifelnd an der Abschließbarkeit des Wissens, ohne auf die Arbeit des Wissens zu verzichten, die schone seit Demokrit zu den Quallen der Heiterkeit gehört'. Das rennt bei den Philosophen offene Schreibzimmertüren ein, und obwohl ich weiß, dass es um Disziplin geht, die ein jeder selbst aufbringen muss, frage ich, ob der Rest der Welt noch die dazu passenden Charaktere hat. Kann ja sein - kann aber auch sein, dass die Leute von heute zu nervös sind, als dass sich 'die Heiterkeit gerade in der Konfrontation mit der Abgründigkeit der Existenz einstellt'".Die Zeit
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Franz Schuh hat sich diesem nur mit Vorsicht genähert. Doch seine Vorbehalte gegen die "Philosophie der Freude" scheinen eher idiosynkratischer Natur zu sein: Ihm, der sich eher in der Tradition Benjaminscher Traurigkeit verortet, ist die Heiterkeit zutiefst suspekt. Dass Detlev Schöttker mit seinem Buch eine "Nobilitierung der Melancholie in der Philosophie" abwehren will, ist Schuh daher gänzlich unverständlich. Trotzdem hat dem Reader der Freude "wichtige Positionen" entnommen - etwa Texte von der antiken Heiterkeit, Peter Sloterdijks Plädoyer für die Frechheit oder Beiträge über den gesundheitlichen Nutzen des heiteren Lebens. Bei den Philosophen dürfte Schöttker mit seinem Programm offene Türen einräumen, unkt Schuh, fragt sich aber, ob der Rest der Welt den dazu passenden Charakter hat: "Kann ja sein - kann aber auch nicht sein, dass die Leute von heute zu nervös sind, als dass sich 'die Heiterkeit gerade in der Konfrontation mit der Abgründigkeit der Existenz einstellt'".

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