"Philosophie der Gabe" ist eine Philosophie der Übergänge. Sie beginnt mit der Ethik in einer "Schule des Gebens". Doch die ihr innewohnende Frage nach dem Ursprung und Ziel allen Gebens und Empfangens führt weiter. Gegebenheit und Unausweichlichkeit der Herausforderung des Ethischen enthalten einen Absolutheitsanspruch. Konkret tritt er in jedem menschlichen Antlitz entgegen, unumgänglich ansprechend. In jedem Fall ist es mir "gegeben", aber nicht als reines Faktum, sondern als "Gabe" und Aufgabe. Gabe woher? Aufgabe wozu? Diesen Fragen geht die "Philosophie der Gabe" in der aktuellen französischen Diskussion nach. Sie bewegt sich in den Zwischenbereichen von Ethik, Ontologie und Metaphysik mit hinweisenden Übergängen in die Religionsphilosophie als eine Daseinshermeneutik der Sinnfindung.