Was macht eigentlich ein Kind zu einem Kind? Was ist eine gute Kindheit? Sollen Kinder an demokratischen Wahlen teilnehmen dürfen? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich die Philosophie der Kindheit. Es geht ihr um den moralischen, politischen und rechtlichen Status von Kindern, um den intrinsischen und instrumentellen Wert der Kindheit, um Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen sowie um Kindheit als soziale Konstruktion und anthropologische Universalie. Der Band bietet einen umfassenden Einstieg in die philosophischen Debatten zu diesem Thema. Mit Texten u. a. von Harry Brighouse, Rutger Claassen, Anca Gheaus, James Griffin, Gareth Matthews, Amy Mullin und Adam Swift.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Eine wichtige Veröffentlichung zu einem zentralen, oft vernachlässigten Thema der Philosophie ist der von Johannes Drerup und Gottfried Schweiger herausgegebene Sammelband für den Rezensenten Michael Köhler. Wie man den Status des Kindes zwischen Abhängigkeit und Autonomie beschreiben kann: Darum drehen sich viele der teilweise schon etwas älteren Texte im Buch, so Köhler. Der Rezensent zählt die drei inhaltlichen Schwerpunkte der Veröffentlichung auf: Erstens geht es darum, Kinder nicht mehr als unvollständige Erwachsene, also als defizitär zu beschreiben, zweitens plädiert das Buch dafür, Kindern tendenziell mehr Autonomie zuzugestehen, drittens stellen die Texte dar, wie die Welt der Kindheit im Erwachsenenleben gerade hinsichtlich von Freiheitserfahrungen verloren zu gehen droht. Man lernt viel über viele relevante Fragen, findet Köhler, der gleichwohl Texte zu einigen aktuellen Themen vermisst, wie etwa zur Rolle der Medien oder der Herkunft.
© Perlentaucher Medien GmbH
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