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Die deutsche Ausgabe der Gefängnishefte ist ein unverzichtbares Kompendium für alle politisch, kulturell und philosophisch Interessierten, die an den zentralen emanzipatorischen Gedankenformationen des 20. Jahrhunderts partizipieren wollen.

Produktbeschreibung
Die deutsche Ausgabe der Gefängnishefte ist ein unverzichtbares Kompendium für alle politisch, kulturell und philosophisch Interessierten, die an den zentralen emanzipatorischen Gedankenformationen des 20. Jahrhunderts partizipieren wollen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ulrich Wyrwa macht darauf aufmerksam, dass diese Gefängnishefte "nun erstmals in einer mustergültigen kritischen Ausgabe vollständig auf deutsch" vorliegen. In einer sehr umfangreichen Rezension widmet er sich ausgiebig der Rezeption Gramscis, der - sowohl im Nachkriegsitalien, wie auch beispielsweise in der DDR oder der Bundesrepublik (gerade während der Studentenbewegung) - politisch vereinnahmt und dadurch auch verfälscht wiedergegeben wurde. Vor allem die Tatsache, dass sich Gramsci während seiner Haft von der Kommunistischen Partei gelöst hatte, sieht der Rezensent in früheren Aufgaben oftmals unterschlagen. Vielmehr sei er oft als "orthodoxer marxistisch-leninistischer Autor" dargestellt worden, was in der Togliatti-Ausgabe etwa damit begründet wurde, Gramsci habe sich während der Haft einer "Tarnsprache" bedient, um eine Zensur zu umgehen. Behauptungen wie diese werden nun -wie der Rezensent zufrieden feststellt - in der vorliegenden Edition widerlegt. Wyrwa betont, dass sich diese neue Ausgabe auf die des Gramsci-Instituts von 1975 bezieht, die er nicht nur für sehr sorgfältig gemacht hält, sondern die sich auch durch einen hervorragenden "kritischen Apparat" auszeichnet, in dem sogar der Zustand der Hefte genau beschrieben wird. Die deutsche Ausgabe bietet, wie Wyrwa lobt, darüber hinaus eine informative Rezeptionsgeschichte und auch Erläuterungen über die Schwierigkeiten bei der Übersetzung ins Deutsche. Und auch wenn der Rezensent Gramscis eigene Übersetzungsübungen hier vermisst (er hofft auf eine Berücksichtigung im noch ausstehenden Registerband), so bewertet er die Ausgabe insgesamt als "vorbildlich".

© Perlentaucher Medien GmbH
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"Gerade in diesen Wochen hat Gramscis Begriff der 'Zivilgesellschaft' ganz unverhofft neue Beachtung gefunden. In Zeiten knapper Kassen wirbt der Staat für ein erneuertes bürgerliches Selbstverständnis. Trüge die Gesamtausgabe dazu bei, Gramsci nicht als Ideologen, sondern als Analytiker öffentlicher Debatten und zugleich als ihren fähigen Moderator vorzustellen, hätte sie ihre vornehmste Aufgabe erfüllt." (Süddeutsche Zeitung vom 8./9. Juli 2000)