Die Philosophie des Geistes ist heute eine der aktivsten philosophischen Disziplinen. Doch dieser Aktivismus steht in einem merkwürdigen Kontrast zur Beschränkung des Horizonts der Disziplin. Die Philosophie des Geistes ist von Hegel eröffnet worden. Er hat das Geistige vor allem von seinen großen Schöpfungen her in den Blick genommen wie Sprache, Recht, Moral, Kunst, Wissenschaft und Religion. Die heutige Philosophie des Geistes beschränkt sich dagegen meist auf das Studium etwa jenes psychischen Lebens, das wir mit Maulwürfen teilen. Dieses Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer für die Rückgewinnung der Vielfalt und Dimensionen des menschlichen Geistes, mit denen es die Philosophie immer schon zu tun hatte. Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit der Eigenart der seelisch-geistigen Wirklichkeit. Einen Schwerpunkt bildet dabei unsere Fähigkeit zur Reflexion, zur Thematisierung sowohl mentaler Akte wie ihrer Produkte, der abstrakten Gegenstände wie Begriffe, Propositionen, Mengen, Zahlen, Theorien, Normen usw. - all dessen also, was Gottlob Freges "drittes Reich" und Karl Poppers "dritte Welt" ausmacht. Im zweiten Teil geht es um das Leib-Seele-Problem, das Verhältnis von Psychischem zu Physischem. Drei klassische Positionen zum Leib-Seele-Problem werden diskutiert: Materialismus, Idealismus und Dualismus. Dabei erweist sich eine Form des Dualismus, der Polare Dualismus, als die am besten begründete Position. Abschließend wird das dritte große Thema der Philosophie des Geistes diskutiert: Was tragen ihre Überlegungen zu unserem Menschenbild bei? Und wie stellt sich von ihnen her insbesondere die klassische Vorstellung vom Menschen als Vernunftwesen dar?
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