Philosophie des Remis
Der junge Hegel und das "Gespenst des Skepticismus"
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Ohne die Erschließung der konstitutiven Bedeutung skeptischer Denkstrukturen kann eine angemessene Interpretation des Denkweges des frühen Hegel nicht gelingen. Der Gedanke der internen oder impliziten Skepsis und das die Phänomenologie des Geistes prägende Konzept des 'sich vollbringenden Skeptizismus' kamen nicht wie ein Blitz aus heiterem Jenaer Himmel. Für das Dezennium vor 1800 erweist sich Hegel als der scharfsichtigste externe Begleiter der erstaunlichen Renaissance des Skeptizismus, wobei er die skeptischen Denkfiguren nicht nur über Platon, Sextus Empiricus, Hume oder Kant kenne...
Ohne die Erschließung der konstitutiven Bedeutung skeptischer Denkstrukturen kann eine angemessene Interpretation des Denkweges des frühen Hegel nicht gelingen. Der Gedanke der internen oder impliziten Skepsis und das die Phänomenologie des Geistes prägende Konzept des 'sich vollbringenden Skeptizismus' kamen nicht wie ein Blitz aus heiterem Jenaer Himmel. Für das Dezennium vor 1800 erweist sich Hegel als der scharfsichtigste externe Begleiter der erstaunlichen Renaissance des Skeptizismus, wobei er die skeptischen Denkfiguren nicht nur über Platon, Sextus Empiricus, Hume oder Kant kennenlernt, sondern wesentlich indirekt über die Skepsis-Kritiker, besonders durch die deutschen Protagonisten der schottischen Common-sense-Philosophie und über die differente Hume-Rezeption in Deutschland. Im Rahmen der Jenaer Auseinandersetzung mit der Philosophie des gesunden Menschenverstandes spielt die Kritik am Skeptizismus des Aenesidemus Schulze (1801), den Hegel als Pseudo-Skepsis und als Dogmatismus des gemeinen Verstandes enttarnt, eine zentrale Rolle. Licht in die komplizierten Konstellationen der Skeptizismus-Debatte bringen auch der Vergleich mit der Skepsis-Deutung des frühen Friedrich Schlegel und die Rekonstruktion des Hegelschen Verstehens der romantischen Ironie als ästhetische Skepsis.
Im Blick auf die skeptische Denkungsart formuliert Hegel zwei Grundforderungen an philosophisches Wissen: Es müsse erstens Immunität gegen die Isosthenie-Einwände gewinnen, zweitens könne das notwendige Wappnen gegen die scharfsinnigen pyrrhonischen Einreden nur mittels aktiver Immunisierung, mittels der Inklusion der Isosthenie erreicht werden. Erst durch die Aufklärung der theoretischen Relevanz von Hegels Interpretation der pyrrhonischen Isosthenie, des 'Sextus-Prinzips', kann sein Versuch, ein neues Paradigma philosophischen Denkens zu begründen, einsichtig werden.
Aus dem Inhalt:
I. Zur Debatte über die philosophische Skepsis - Spuren von Hegels Annäherung an das Problemfeld
II. Isosthenie und immanente Negativität - Zur Entstehung des Konzepts der "sich vollbringenden Skepsis" In Hegels ersten Jenaer Schriften
III. Isosthenie und Ironie - Romantische Ironie als ästhetisch-poetische Skepsis
IV. Der neueste Skeptizismus als Dogmatismus des Gemeinen Menschenverstandes - Schulze Und Kirsten
Im Blick auf die skeptische Denkungsart formuliert Hegel zwei Grundforderungen an philosophisches Wissen: Es müsse erstens Immunität gegen die Isosthenie-Einwände gewinnen, zweitens könne das notwendige Wappnen gegen die scharfsinnigen pyrrhonischen Einreden nur mittels aktiver Immunisierung, mittels der Inklusion der Isosthenie erreicht werden. Erst durch die Aufklärung der theoretischen Relevanz von Hegels Interpretation der pyrrhonischen Isosthenie, des 'Sextus-Prinzips', kann sein Versuch, ein neues Paradigma philosophischen Denkens zu begründen, einsichtig werden.
Aus dem Inhalt:
I. Zur Debatte über die philosophische Skepsis - Spuren von Hegels Annäherung an das Problemfeld
II. Isosthenie und immanente Negativität - Zur Entstehung des Konzepts der "sich vollbringenden Skepsis" In Hegels ersten Jenaer Schriften
III. Isosthenie und Ironie - Romantische Ironie als ästhetisch-poetische Skepsis
IV. Der neueste Skeptizismus als Dogmatismus des Gemeinen Menschenverstandes - Schulze Und Kirsten
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