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Sachbuch-Bestenliste Februar 2009
Traum, Trieb, Sprache – eine philosophische Traumdeutung
Die tiefgründige philosophische Analyse, die dieses Buch unternimmt, gilt einem Phänomen, das wir alle kennen. Seine Anfänge reichen wenigstens bis in die Altsteinzeit zurück, schon in der Antike wurde es professionell behandelt, doch erst im 20. Jahrhundert wissenschaftlichen Standards unterzogen: der Traum. Wir träumen, wenn wir aufgehört haben zu denken, und doch ist der Traum nicht gedankenlos. Er zeugt von einem Denken unterhalb des Denkens. Seine massenmedial nach außen gekehrte Form ist der…mehr

Produktbeschreibung
Sachbuch-Bestenliste Februar 2009

Traum, Trieb, Sprache – eine philosophische Traumdeutung

Die tiefgründige philosophische Analyse, die dieses Buch unternimmt, gilt einem Phänomen, das wir alle kennen. Seine Anfänge reichen wenigstens bis in die Altsteinzeit zurück, schon in der Antike wurde es professionell behandelt, doch erst im 20. Jahrhundert wissenschaftlichen Standards unterzogen: der Traum.
Wir träumen, wenn wir aufgehört haben zu denken, und doch ist der Traum nicht gedankenlos. Er zeugt von einem Denken unterhalb des Denkens. Seine massenmedial nach außen gekehrte Form ist der Film, der seinen Betrachter in eine Art Wachtraumleben hineinzieht. Der Traum selbst ist jedoch der Inbegriff des Innerlichen. Nur wer in sich versunken ist, kann träumen. Es gibt einen historischen Punkt, an dem sich diese Gegensätze auf brisante Weise berührt haben. 1895 wurden in Paris die ersten Filme gezeigt. In Wien indessen "enthüllte sich am 24. Juli 1895 dem Dr. Sigmund Freud das Geheimnis des Traumes". Für Christoph Türcke wird diese Koinzidenz zum Ausgangspunkt einer philosophischen Mentalarchäologie des Traums, mit dem Ziel, die Primärprozesse unseres Denkens und unserer Kulturbildung freizulegen.
Autorenporträt
Christoph Türcke, Jahrgang 1948, ist Professor für Philosophie in Leipzig. Im zu Klampen Verlag sind u.a. von ihm erschienen: Die neue Geschäftigkeit; Religionswende; Gewalt und Tabu; Zum ideologiekritischen Potential der Theologie
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Sehr beeindruckt hat Rezensent Lutger Lütkehaus diese philosophische ”Mentalarchäologie” des Leipziger Philosophieprofessors über den Traum gelesen, die er als ”herausragendes Sachbuch” empfiehlt. Und zwar nicht allein auf Grund seiner inhaltlichen Qualität und Gelehrsamkeit, sondern auch, weil das Werk aus seiner Sicht exzellent geschrieben ist. Spekulationsfreudig suche Christoph Türckes Argumentation außerdem das Risiko. Türcke richte sein Augenmerk auf Strategien der Träume, also Macharten, Produktionsweisen und verschiedene Formen der Traumarbeit. Anders als Freud sehe Türcke den Schrecken nicht als Ergebnis, sondern als Ausgangspunkt der Traumarbeit, die durch ”Wiederholung des Schreckens” Trauma-auflösend wirke. Spannend findet der Rezensent auch den daraus entwickelten Punkt, dass der Traum auf diesem Weg eine Art Grundfigur ”einer entlastend und kathartisch” verstandenen menschlichen Kulturbildung werde. Leise deutet der Rezensent allerdings an, dass die Überfülle der für diese Denk- und Mentalitätsgeschichte herangezogenen Details mitunter empfindlich den ”Nachvollzug” hemmt.

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