Christoph Hennings materialreiche Studie unterzieht hundert Jahre theoretischer Marxrezeption über die Disziplingrenzen hinweg einer kritischen Analyse. Vor diesem Hintergrund versucht der Autor eine Rekonstruktion des Marx'schen Werkes gegen seine bisherigen Auslegungen. Der erste Teil des Bandes behandelt systematisch die Marxrezeptionen in Sozialdemokratie und Kommunismus, in Ökonomie, Soziologie, Philosophie, Kritischer Theorie und Theologie. Als Haupttendenz erweist sich hier die Verlagerung ökonomischer Argumente in immer spekulativere Gefilde.Der zweite Teil kritisiert heutige Sozialphilosophien und zeigt, dass ihr dezidiert normativer Ansatz aus diesen verfehlten Marxrezeptionen resultiert. Der Band fordert damit zu einer neuen Auseinandersetzung mit Marx jenseits politischer Grabenkämpfe heraus.
O-Ton: »Klassiker reloaded« - Christoph Henning im Gespräch mit Barbara Bleisch beim SRF am 19.02.2012. »Erhellend ist diese Analyse dort, wo sie die Weichenstellungen behandelt, die zu einer rein philosophischen Lesart von Marx geführt und den eigentlichen gesellschaftsanalytischen Kern der Kapitalismuskritik so verfehlt haben.« Felix Heidenreich, Politische Vierteljahresschrift, 1 (2008) »Dieses Buch ist schon aufgrund seines Materialreichtums für jede weitere Beschäftigung mit Marx sehr hilfreich und gehört in das Bücherregal jedes Einsteigers in die Marxsche Philosophie wie auch jedes Geisteswissenschaftlers.« Anke Graneß, www.polylog.net, 7 (2009) »Geballte 660 Seiten Marx-Rezeption durch die Brille der zeitgenössischen, modernen Philosophie gab es schon lange nicht mehr. Der engagierte Transcript-Verlag ist für seinen Mut zu dieser Publikation zu beglückwünschen.« Gerald Munier, AKP, 6 (2006) »Wer sich auf diese groß angelegte Rehabilitation der Politischen Ökonomie einlassen will, wird dies mit Gewinn und nicht zuletzt Leselust tun.« Morris Vollmann, Aufklärung und Kritik, 2 (2005) Besprochen in: UTOPIEkreativ, 193/11 (2006), Ingo Elbe Marx-Engels-Jahrbuch (2006), Iring Fetscher Politische Bildung, 4 (2017), Franz Anger