Die Monographie analysiert die Theorie der kulturhistorischen Typen von Nikolai Jakowlewitsch Danilewski (1822-1885). Der russische Philosoph entwickelte ein Modell des weltgeschichtlichen Prozesses, das auf dem Prinzip der Synchronisation der Diachronie beruht und demzufolge der Fortschritt auf den Rahmen einzelner, relativ geschlossener und autarker Zivilisationen beschränkt ist. Danilevskys für seine Zeit innovativer Ansatz ermöglichte es ihm, eine Reihe der wichtigsten historischen Gesetzmäßigkeiten aufzudecken, und seine Kritik am Eurozentrismus ist bis heute aktuell. Danilevskys Geschichtsphilosophie wurde jedoch seiner aggressiven panslawistischen geopolitischen Doktrin untergeordnet. Kritisch neu interpretiert, tragen Danilevskys Ideen sowohl zu einem tieferen Verständnis der gesellschaftlichen Entwicklungstendenzen als auch zu einem Verständnis der Ursprünge der imperialen und antiwestlichen Politik Russlands bei.