In den letzten Jahren wird - in der Regel von rechts - immer wieder das "Ende der Politik" und das "Ende der Philosophie" beschworen. Dem widerspricht ein breites Bedürfnis nach geistiger und politischer Orientierung, verbunden mit der Hoffnung, daß die Organisation politischer Vernunft durch die Politik auch unter dem Druck von Globalisierung und Verknappung der Erwerbsarbeit sowie die Wiederentdeckung des moralischen Kapitals einer Gesellschaft der Bürgerinnen und Bürger ist. In den USA gewinnt eine kommunitaristische Bewegung an Einfluß, die sich gegen die Auflösung von gesellschaftlichen Bindungen richtet und von philosophischer Seite durch eine Kritik liberalistischer Grundannahmen gestützt wird. Von diesen und ähnlichen Positionen ausgehend diskutieren die Autorinnen und Autoren, wie der Zusammenhalt und die Solidarität in einer Gesellschaft, deren Werte und Institutionen zu zerfallen drohen, anders und neu hergestellt werden können. Es geht dabei um Fragen nach dem Verhältnis von Individualität und Solidarität, Gesellschaft und Umwelt, Arbeit und Selbstachtung und der Neugestaltung gesellschaftlicher Institutionen.