Im Jahr 1804 veröffentlichte Friedrich Wilhelm Joseph Schelling seine Schrift Philosophie und Religion. Diese Schrift stellt einen wichtigen Beitrag innerhalb der im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert sehr lebhaften religionsphilosophischen Diskussion dar und ist auch für das Verständnis der Entwicklung von Schellings Denken von entscheidender Bedeutung. Philosophie und Religion hat aber nicht nur wohlwollende Aufnahme gefunden: So schreibt Heinrich Heine: "Anno 1804 erschien der Gott des Herren Schelling endlich ganz fertig in einer Schrift, betitelt: Philosophie und Religion. [...] Hier hört die Philosophie auf bei Herren Schelling und die Poesie, ich will sagen die Narrheit, beginnt. [...] Ich glaube, mit dem Versuch, das Absolute intellektuell anzuschauen, ist die philosophische Laufbahn des Herren Schelling beschlossen." Es ist allerdings fraglich, ob mit Philosophie und Religion tatsächlich die philosophische Laufbahn Schellings beschlossen war. Um diese Frage zu klären, ist eine sorgfältige historische und systematische Interpretation dieses Schlüsseltextes der Philosophie Schellings vonnöten. Dieses Anliegen verfolgt dieser Band, der neben dem Originaltext von Philosophie und Religion die folgenden Interpretationen enthält: "Einleitende Bemerkungen über Philosophie und Religion im Kontext von Schellings Werk" (Walter E. Ehrhardt); "Die ideelle Reihe der Philosophie - Philosophie und Religion als Versuch, menschliche Freiheit im Identitätssystem zu denken" (Oliver Florig); "Philosophie und Religion und der Platonismus" (Christoph Asmuth); "Spekulation oder Kritik? Schelling, Kant und das Verhältnis der Philosophie zur Religion" (Holger Zaborowski); "Die Vollkommenheit des Menschen ist die Liebe Gottes. Jacobi contra Schelling" (Alfred Denker); "Das Verhältnis von Philosophie und Religion zur Religionsphilosophie Fichtes" (Christoph Asmuth); "Die Begründung des Gottesgedankens in Philosophie und Religion. Anmerkungen zu den problemgeschichtlichen und systematischen Voraussetzungen von Schellings philosophischer Theologie" (Christian Danz).