Wenn es uns um den Widerstand gegen totalitäre Gesellschaftsformen geht, müssen wir das Verhältnis von Philosophie und Totalitarismus auch über den Fall Heideggers hinaus untersuchen. In detaillierten Analysen des Anfangs der Phänomenologie des Geistes und der Einleitungen fragt Engelmann im vorliegenden Buch deshalb nach der Geltung des Heterogenen im Rahmen der systematischen Fassung der neuzeitlichen Philosophie durch Hegel. Einerseits erweist sich dabei Hegels Korrektur des neuzeitlichen Ansatzes als Versuch, dessen Ziele zu realisieren. Resultat ist eine der "großen Erzählungen", die - vermittelt über Marx - als Legitimationsmuster einer später realisierten Form totalitärer Herrschaft dient. Andererseits führt die Lektüre der Einleitungen zu der überraschenden Erkenntnis, dass der Hegelsche Text seine systematische Strategie selbst wieder durchkreuzt. Geltung kann das Heterogene, dessen Missachtung Kennzeichen des Totalitären ist, jedoch nur erlangen, wenn Hegels Einsicht in seinen differentiellen Charakter festgehalten wird, ohne es sogleich wieder in einem dialektischen Diskurs zu vereinnahmen und zu entwerten.
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