Von ihren Zeitgenossen wurde sie ausgelacht, von der philosophischen Forschung nicht ernst genommen, aber von ihrem Mann wurde sie verehrt. Es sind zwiespältige Gefühle, die die englische Philosophin Margaret Cavendish, Herzogin von Newcastle, Zeit ihres Lebens und auch danach ausgelöst hat. Zwiespältig war auch ihre eigene Haltung. Margaret Cavendish hat immer wieder neue Rollen gespielt, sich selbst neu definiert. Sie war die angepasste Ehefrau, die ihren Mann ins Exil begleitet, aber auch die emanzipierte Partnerin, die die finanziellen Angelegenheiten regelt. Und Margaret Cavendish war eine visionäre Philosophin und eine Wissenschaftlerin, die ihre Berufskollegen provoziert hat.Der Titel PhilosophinnenLeben: Margaret Cavendish von Ursula I. Meyer ist der zweite im Format einer erzählenden Biografie. Die Autorin beschreibt darin Cavendishs unterschiedliche Lebensphasen, erzählt vom kleinen Mädchen, der zurückhaltenden jungen Frau und der taffen Wissenschaftlerin. Durchmischt ist die Biografie mit Auszügen aus Cavendishs Originaltexten, die hier erstmals ins Deutsche übersetzt vorliegen.