'Natur' ist eines der ältesten, heute aber auch umstrittensten Themen der Philosophie. Seit der Emanzipation der Naturwissenschaften scheint es jedoch fraglich, ob das Thema 'Natur' von der Philosophie noch eigenständig angegangen werden kann. Hoffmanns Arbeit schlägt einen Neuansatz vor: Aus den traditionellen Optionen etwa bei Aristoteles, Cusanus, Bruno, Galilei, Leibniz, Hegel oder Schelling werden Aspekte eines Begriffs von Natur als einer originären Sinndimension jenseits des logisch Objektiven entwickelt. Das Ergebnis führt auf eine spezifische 'Mitpräsenz' von Natur in der Welt, die nicht nur theoretische, sondern auch praktische und ästhetische Relevanz hat.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"Demütig und dankbar für die "reichhaltige Belehrung" gibt sich Michael Pawlik nach der Lektüre von Thomas Sören Hoffmanns Arbeit über die Natur in der Philosophiegeschichte. Das ist keineswegs ironisch gemeint. Denn Hoffmann leiste einiges: Während er die Karriere des Naturbegriffs im philosophischen Denken untersucht, kehrt er unter anderem Heidegger um, diskutiert Fichtes Naturrechtsbegriff und wendet sich gegen die "modernistisch" reduzierte Lesart Hegels, die seine Naturphilosophie sträflich vernachlässigt. Ein "mutiges Buch", lobt der Rezensent, "gegen den Zeitgeist" geschrieben, welcher ein naturwissenschaftlich geprägtes Naturverständnis nur noch halbherzig mit der Menschenwürde zu verbinden versucht. Pawliks Fazit fällt demzufolge auch uneingeschränkt positiv aus: Hoffmanns Überlegungen seien eine "bewundernswert subtile Studie über den Begriff der Natur".
© Perlentaucher Medien GmbH"
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»[Eine] bewundernswert subtile Studie über den Begriff der Natur [.] Hoffmann hat ein mutiges Buch vorgelegt. Er schreibt gegen einen Zeitgeist an, der ein einseitig naturwissenschaftlich geprägtes Naturverständnis synkretistisch und zunehmend halbherzig mit dem Bekenntnis zur Menschenwürde zu verbinden sucht.« Michael Pawlik, F.A.Z »Hochrespektabel ist es hier, wenn es gelingt, in die akademisch gewollte Gelehrsamkeit zugleich einen Schliff zu bekommen, der ein unzeitgemäßes Thema wieder zeitgemäß erscheinen läßt.« Martin Gessmann, Philosophisches Jahrbuch