Jeder kennt Redensarten wie „Grün vor Neid werden“, „Mit einem lachenden oder einem weinenden Auge“ oder „Im selben Boot sitzen“. Solche Redensarten sind in vielen europäischen Ländern und Sprachen bekannt. Überall stößt man auf gleich gebaute Redensarten und Sprichwörter. Der Autor und
Literaturkritiker Rolf-Bernhard Essig hat sprichwörtliche Redensarten zusammengetragen, die in ganz Europa zur…mehrJeder kennt Redensarten wie „Grün vor Neid werden“, „Mit einem lachenden oder einem weinenden Auge“ oder „Im selben Boot sitzen“. Solche Redensarten sind in vielen europäischen Ländern und Sprachen bekannt. Überall stößt man auf gleich gebaute Redensarten und Sprichwörter. Der Autor und Literaturkritiker Rolf-Bernhard Essig hat sprichwörtliche Redensarten zusammengetragen, die in ganz Europa zur Anwendung kommen, und ihre gemeinsamen Wurzeln beleuchtet.
Viele sprichwörtliche Redensarten haben ihren Ursprung in der Antike wie „Die Gelegen-heit beim Schopf packen“ oder „Jemand mit Argusaugen bewachen“. Auch das Sprichwort „Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut“ ist europaweit bekannt, obwohl es nach römischem Mythos tatsächlich an einem Tag „erbaut“ wurde. Besonders in den antiken Wissenschaften und im antiken Recht (drakonisches Recht oder Scherbengericht) haben viele Sprichwörter ihren Ursprung.
Die Bibel ist ebenfalls eine Quelle für sprichwörtliche Redensarten – vom Adamskostüm, über das salomonische Urteil, Perlen vor die Säue werfen bis zu „Sein Licht unter den Scheffel stellen“. Die „Siebenmeilenstiefel“ oder „Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“ und andere Redensarten gehen dagegen auf Märchen oder mittelalterliche Sprichwortweisheiten zurück. Aber auch die Literatur und die Geschichte sind Quellen von Redensarten („Der letzte Mohikaner“, „Russisches Roulette“ oder „Nach Canossa gehen“). Und in der modernen Zeit verdanken viele Redensarten ihre Herkunft auch Film, Theater oder Sport („Auf der Zielgeraden sein“).
Essig erzählt die wahren Begebenheiten oder Geschichten, die hinter vielen Redensarten stecken … und das sehr informativ, geistreich und humorvoll. Eine anregende Lektüre.