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Mithilfe eines angeborenen Spracherwerbsprogramms steigen Kinder meist mit atemberaubender Sicherheit in das System ihrer Muttersprache ein. Dies gilt für hörende ebenso wie für gehörlose Kinder, die eine Gebärdensprache erwerben. Die Autoren erläutern anhand linguistischer Theorien und Modelle, nach welchen Prinzipien die normale Lautsprach- und Gebärdensprachentwicklung verläuft. Sie zeigen Parallelen beider Spracherwerbsverläufe ebenso auf wie Unterschiede in den Sprach(erwerbs)systemen. In bislang einzigartiger Weise verknüpfen sie dabei Erkenntnisse aus der Phonologie und…mehr

Produktbeschreibung
Mithilfe eines angeborenen Spracherwerbsprogramms steigen Kinder meist mit atemberaubender Sicherheit in das System ihrer Muttersprache ein. Dies gilt für hörende ebenso wie für gehörlose Kinder, die eine Gebärdensprache erwerben. Die Autoren erläutern anhand linguistischer Theorien und Modelle, nach welchen Prinzipien die normale Lautsprach- und Gebärdensprachentwicklung verläuft. Sie zeigen Parallelen beider Spracherwerbsverläufe ebenso auf wie Unterschiede in den Sprach(erwerbs)systemen. In bislang einzigartiger Weise verknüpfen sie dabei Erkenntnisse aus der Phonologie und Gebärden-Linguistik und ergänzen damit die bisherigen theoretischen, diagnostischen und therapeutischen Ansätze um Konzepte zur phonologischen Feinstruktur.
Mit Praxisbeispielen von Kindern, deren Lautspracherwerb durch eine Hörstörung behindert ist oder aus anderen Gründen nicht erwartungsgemäß verläuft, erläutern die Autoren, wie die Erkenntnisse des normalen Lautsprach- und Gebärdenspracherwerbs für diagnostische und therapeutische Prozesse genutzt werden können. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf dem Einsatz von Gebärden bei (noch) nicht sprechenden Kindern: Diesen können Gebärden als Impulsgeber für die Sprachanbahnung angeboten werden oder auch, falls ein Lautspracherwerb nicht möglich ist, als Kommunikationssystem zur Ermöglichung sozialer Teilhabe.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Sascha Dümig absolvierte nach der Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher ein Studium der Germanistik, Psychologie und Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2009 ist er dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Psycho- und Neurolinguistik des Instituts für Linguistik beschäftigt. In seiner Doktorarbeit untersucht er zurzeit die phonologische Struktur von frühen Wortproduktionen und ihren Einfluss auf den Erwerb des mentalen Lexikons. Prof. Dr. Helen Leuninger, ist Professorin em. für Deutsche und Allgemeine Sprachwissenschaft, Psycho- und Neurolinguistik, Gebärdensprachforschung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt/Main, Deutschland, Honorarprofessorin an der Hochschule Fresenius, Idstein. Die Forschungsgebiete sind Psycho- und Neurolinguistik, insbesondere Sprachproduktion und Aphasiologie, Spracherwerb und die Linguistik und Psycholinguistik der Gebärdensprache sowie Theorie und Praxis des Gebärdensprachdolmetschens, zunächst als Weiterbildendes Studium an der Fachhochschule Frankfurt am Main und seit 2011 als Berufsbegleitender Masterstudiengang an der Hochschule Fresenius, Idstein. Gegenwärtig wird der Einsatz von Gebärdensprache für Kinder mit Sprechblockaden erforscht.