Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,0, Universität Konstanz, Sprache: Deutsch, Abstract: "Es gibt keine besseren Andenken als Photographien, keine erfolgreicheren Souvenirs als die selbstgemachten Aufnahmen individueller Erinnerungen an die individuellen Momente je individuellen Lebens." Photographie dient wie kein zweites technisches Medium als Konservierungsmaschine von Erlebtem. Als zentral erweist sich dabei immer wieder die Frage nach den Möglichkeiten der Photographie: Was kann ein photographisches Bild überhaupt leisten? Inwieweit kann Photographie Realität abbilden, konstruieren und tatsächlich als Mittel zur Erkenntnis von Welt und so, in einem weiteren Schritt, als ein das biologische Gedächtnis und dessen Erinnerungsvermögen ersetzendes Mittel funktionieren? Was unterscheidet das photographische Bild vom menschlichen Gedächtnisbild? Im Laufe der Theoriegeschichte der Photographie entstanden zahlreiche Veröffentlichungen zu diesem Themenkomplex. Die vorliegende Arbeit möchte in einem ersten Teil vier solcher theoretischer Auseinandersetzungen mit dem Wesen und Vermögen der Photographie vorstellen (G. Santayana, S.Kracauer, R.Barthes, S.Sontag). Alle beschäftigen sich in einem weiteren Sinne mit der Ontologie des photographischen Bildes, dessen Möglichkeiten und im Speziellen mit dem Erinnerungs- und Gedächtnisdiskurs, der damit einhergeht. Mit diesem ausführlichen theoriegeschichtlichen Hintergrundwissen soll sich dann im zweiten Teil dieser Arbeit mit Christopher Nolans Film "Memento" beschäftigt und die gewonnenen Erkenntnisse angewendet werden. Die Motivik des (nicht)erinnernden Gedächtnisses, gepaart mit der Thematisierung von Photographie als dessen Ersatzprothese, ist zentraler Gegenstand des Films. . Dazu trägt nicht nur die filmische Diegese, sondern auch deren besondere Präsentationsform bei: Der Film "Memento" arbeitet mit einer äußerst komplexen Erzählweise, in deren Verlauf jegliche Chronologie dekonstruiert wird. Es bedarf daher vorab einer ausführlichen Analyse der narrativen Struktur des Films, um ihn dann im Hinblick auf die Reflexion des Verhältnisses von Photographie und Gedächtnis zu untersuchen.
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