Die Kleinen Schriften präsentieren 27 teils schwer zugängliche und verstreut publizierte Aufsätze. Sie zeichnen sich aus durch die Erweiterung des phraseologischen Forschungsspektrums auf Disziplinen, die sich zuvor kaum mit Phraseologie befasst hatten, darunter Dialektologie und Niederdeutsche Sprachwissenschaft, Niederlandistik, Regionalsprachenforschung, Mikrotoponymie, Areallinguistik und Eurolinguistik. Die Arbeiten beruhen auf einem möglichst vollständigen Inventar der jeweiligen sprachlichen Varietät, seien es die "Phraseologie des Westmünsterländischen", die "Umfrage zur Bekanntheit von Redensarten" oder die Untersuchungen zu "weit verbreiteten Idiomen". Forschungen zum "usualisierten Wortspiel" und zur "geschlechtsspezifischen Markierung" von Idiomen, die später auch auf Standardsprachen ausgedehnt wurden, sind unmittelbar aus der Beschäftigung mit dem empirisch erhobenen niederdeutschen Idiominventar hervorgegangen. Die Beiträge zeigen, dass die Einbeziehung von Dialekten, Regional- und Minderheitensprachen die Theorie der Phraseologie und des figurativen Lexikons ergänzen und präzisieren kann.