Bei der Verarbeitung der Spinnstoffe treten oft eigenthümliche Erscheinungen auf, die ihre Erklärung nur in genauer Kenntniss der histologischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften derselben finden. Diese können niemals lediglich durch Empirie, sondern nur durch das wissenschaftliche Experiment unter Anwendung geeigneter Instrumente, Apparate und Ingredienzien festgestellt werden. Ein Spinnstoff aus dem Pflanzenreiche, der bisher, trotzdem er bereits in enormen Quantitäten in Europa verarbeitet wird, noch nicht genügend untersucht wurde, ist die Jute. Die folgenden Mittheilungen bezwecken nun einerseits Aufschluss über einige wichtigere physikalische Eigenschaften derselben, anderseits aber eine Darstellung der, allgemeinere Anwendbarkeit besitzenden, nicht wissenschaftlichen Kreisen kaum bekannten Untersuchungsmethoden, zu geben. Es war zugleich mein Bemühen, die Ergebnisse, soweit dies, ohne auf die Verarbeitung des Spinnstoffes eingehen zu müssen, möglich war, sofort der Praxis dlenstbar zu machen und diesbezüglich V or schläge zu formuliren. Inwiefern sich die Ergebnisse bei der Verarbeitung des Rohstoffes selbst berücksichtigen lassen, soll in einer sich mit derselben befassenden besonderen Arbeit - neben den anderen Eigenschaften - erörtert werden. Riga, September 1887. Inhalts -Verzeichniss. Reite Einleitung 3 A.llgemeine Betrachtungen. H ygroskopicität 4 Festigkeit, Reisslänge 5 Die Garne, ihre Numerirung und Drehung 5 Berechnung der Reisslänge 8 Die Bruchdehnung, der Arbeitsmodul . '. 8 Berechnung des Arbeitsmoduls aus dem Diagramm (Fig. 1) . 9 Völligkeitsgrad. . . . . . 11 Massstäbe für die Federn der Festigkeitsapparate (Fig.2 u. 3) 13 Modifikation der Kraftkurve (Fig. 4) . 14 Beziehung zwischen Reisslänge, spezif. Gewicht und Bruchmodul 14 Spezieller Theil. Hygroskopische Untersucl!ungen.
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