Pia ist fünfzehn und lebt im Internat. Sie ist eine Außenseiterin, ein Arbeiterkind unter höheren Töchtern, als Kind wurde sie missbraucht. Alle anderen Mädchen kennen nur ein Thema, Pia hingegen interessiert sich nicht die Bohne für Jungs. Sie möchte aber dazugehören. Das nutzen ihre Mitschülerinnen aus, setzen sie unter Druck. Es kommt zur Eskalation. Pia landet in der Psychiatrie und lebt nach einer spektakulären Flucht auf der Straße. Nach ein paar Monaten geht sie ins Internat zurück, wo sie endlich zwei Freundinnen findet. Dann kommt Phil dazu, in die sich Pia sofort verliebt. In dieser lesbischen Jugendliebe erlebt sie Höhen und Tiefen, Nähe und schroffe Distanz - bis Phil Pia kalt abserviert. Pia ist am Boden zerstört. Da lernt sie Peter kennen, einen netten jungen Mann, und ergreift die Chance, zur "Normalität" zurückzukehren ... Jahre später wirft jedoch die Begegnung mit einer Fremden Pias Lebens- und Identitätskonzept über den Haufen, und sie wirft sich voller Hoffnung in eine ungewisse lesbische Zukunft ... Pias Labyrinth, ein Entwicklungsroman voller Ab- und Umwege, beschreibt lesbische Identitätsfindung nicht als geradlinigen und zwingenden Prozess. Pias Weg ist geprägt vom Zwiespalt zwischen Sehnsucht nach Konformität und dem Wunsch nach selbstbestimmtem Leben und Lieben. Wie in Hannah und die Anderen lässt Adriana Stern die Leserin ganz nah an die Protagonistin heran und schafft eine Identifikationsfigur, an der man sich reibt und mit der man mitfiebert.